Wien – Einen schönen Valentinstag wünscht den Medien nur jemand, der Grund zur Freude hat oder den Tag mit Blumengrüßen begonnen hat. Auf die neue Wiener Frauen- und Integrationsstadträtin Sandra Frauenberger (SP) trifft beides zu. Die Blumengrüße holte sich Frauenberger am Mittwoch um halb sechs Uhr früh, als sie einen Blumengroßhandel besuchte. Die Freude bereitet ihr der neue Job, sagte sie bei ihrer Antrittspressekonferenz. In der Frauenpolitik gelte es, nichts schönzureden, stieg sie sogleich in ihr Maßnahmenprogramm ein. Von einer Gleichstellung von Männern und Frauen sei man noch weit entfernt. Bezüglich der Schwerpunkte der Frauen- und Integra_tionspolitik setzt Frauenberger auf das gleiche Pferd: Verbesserung der Chancen am Arbeitsmarkt. Einerseits sollen Angebote, wie jene des Wiener Arbeitnehmer-Förderungsfonds (waff), besser und verstärkt an Frauen herangetragen werden, andererseits sollen auch die bisherigen Qualifikationen der Frauen anerkannt werden. Beim Thema Schutz von Gewaltopfern präsentierte sie ein Ziel in Zahlen: Bis 2010 sollen die Übergangswohnungen für Frauen, die aus einer Gewaltschutzeinrichtung wie dem Frauenhaus kommen, auf 50 verdoppelt werden. Zuwanderung solle transparent geregelt und an Integrationsmaßnahmen gekoppelt sein, sagte sie. Eine solche Maßnahme sind Sprachkurse, die nicht nur Kinder, sondern auch deren Eltern, im Speziellen Mütter, in Anspruch nehmen können. Damit Migrantenkinder so früh wie möglich Deutsch lernen, will Frauenberger deren Eltern nahelegen, ihre Kinder in den Kindergarten zu schicken. Die Wiener ÖVP und die Grünen plädierten in ihren _Reaktionen für mehr Kinderbetreuungsplätze. Die ÖVP ist für eine Aufteilung des Integrations- und Frauenressorts. Die FPÖ bezweifelt, dass sich am Arbeitsmarkt für Frauen viel ändern werde. (mil, DER STANDARD Printausgabe 15.2.2007)