Wien - Donnerstagmittag haben acht Aktivisten der
Organisation "Resistance for Peace" den Sitz der
Asfinag-Verkehrstelematik in Liesing besetzt, um gegen die
Probebohrungen für die Wiener Nordost-Umfahrung (S1) in der Lobau zu
protestieren. Man habe von Informanten erfahren, dass der geplante
Tunnel unter dem Naturschutzgebiet ob der ungünstigen
Bodenbeschaffenheit nicht gebaut wird. Deshalb seien weitere
Bohrungen Geldverschwendung.
Aus Protest kletterten die Umweltschützer auf das Dach des
Gebäudes und präsentierten ein Banner, auf dem unter anderem zu lesen
war: "Stopp Lobau-Bohrungen", hieß es in einer Aussendung. Sollten
die Bohrungen in der Lobau nicht gestoppt werden, würden rund 350.000
Euro verschwendet, so der Vorwurf von Aktivisten-Sprecher Peter
Rosenauer.
Asfinag: Keinerlei Kostensteigerung
Bei der Asfinag zeigte man sich auf APA-Anfrage erstaunt über die
Behauptung. "Es wäre interessant, wo sie das her haben", so eine
Sprecherin. Die bisherigen Ergebnisse der Bohrungen würden keinerlei
Kostensteigerung beim Tunnelbau prognostizieren. Zwar lägen
detaillierte Zahlen erst im April vor, sie erwarte aber keinerlei
Überraschungen. Die Besetzung nehme man gelassen zur Kenntnis, auch
sei die Polizei bereits von sich aus an Ort und Stelle gewesen.
"Resistance for Peace" sorgte schon mehrmals für Aufsehen - etwa
als sie in der Südkärntner Gemeinde St. Kanzian am Klopeiner See eine
einsprachige Ortstafel abschraubte und eine zweisprachige Tafel "St.
Kanzian/Skocjan" montierte. Außerdem besetzten sie Ende Dezember,
nachdem die Gespräche zwischen den Umweltorganisationen, Stadt und
Asfinag die Auflösung der Lobau-Besetzung durch die meisten
Umweltorganisationen zur Folge hatten, einen der Bohrtürme, um gegen
die Arbeiten zu protestieren. (APA)