Den Haag - Der niederländische Filmregisseur und Oscar-Preisträger Fons Rademakers ist am Donnerstag im Alter von 86 Jahren gestorben. Das berichtete die Agentur ANP unter Berufung auf dessen Familie. Rademakers erlag in einer Genfer Klinik einer Lungenkrankheit.

Rademakers stand in den Kriegsjahren als Schauspieler auf Amsterdamer Bühnen. Erst nach dem Krieg entschied er sich, Filmregisseur zu werden. In Rom und Paris lernte er das Fach bei Vittorio de Sica und Jean Renoir.

Mit seinem 1958 gedrehten Debütfilm "Dorp aan de rivier" ("Dorf am Fluss") wurde er als erster niederländischer Regisseur für einen Oscar nominiert. Wie bei vielen seiner Werke handelte es sich um eine Literaturverfilmung, das Drehbuch schrieb der flämische Autor Hugo Claus.

In Berlin holte Rademakers 1961 mit "Makkers, staakt uw wild geraas" einen Silbernen Bären. Aber erst knapp 30 Jahre nach seinem Debüt wurde Rademakers tatsächlich mit einem Oscar geehrt: Seine 1986 entstandene Verfilmung von Harry Mulischs Roman "De Aanslag" ("Das Attentat") wurde als bester ausländischer Film ausgezeichnet.

1989 drehte Rademakers seinen letzten Film "The Rose Garden", eine wenig erfolgreiche internationale Produktion. Damit beendete er seine Laufbahn und zog sich mit seiner Frau nach Italien zurück. Zuletzt lebte er in Frankreich. (APA/dpa)