Anlass für den Bann ist die Teilnahme Friedmans an der Holocaustleugner-Konferenz in Teheran im vergangenen Dezember. Friedman war dort mit dem iranischen Präsidenten Mahmud Ahmadi-Nejad zusammengetroffen, der den Holocaust für eine "Erfindung der Zionisten" hält. Friedman hatte auf der Konferenz behauptet, dass nicht sechs, sondern nur eine Million Juden von den Nazis ermordet worden seien.
"Hochstapler"
Dieses "nicht ganz rational zu erklärende Verhalten" habe Entsetzen bei der jüdischen Gemeinde hervorgerufen, sagt Fastenbauer. Friedman sei ein "Hochstapler" und habe schon seit Jahren in allen Synagogen Wiens Hausverbot.
Verständnis zeigt Fastenbauer auch für den Verweis der Kinder von Friedman von der jüdischen Talmud-Thora-Schule in Wien. Eine Privatschule habe das Recht, dementsprechende Schritte einzuleiten, wenn gegen die Schulregeln gehandelt wird. "Das ganze Drumherum ist für die Schule nicht mehr akzeptabel. Man schickt auch keine Kinder von Freidenkern auf eine Ursulinen-Klosterschule", meint Fastenbauer. Friedman selbst erklärte, die Vorwürfe seien frei erfunden. Er hat gegen den Schulverweis geklagt. Der Kultusgemeinde wirft er vor, seine Kinder zu instrumentalisieren, da man gegen ihn nicht vorgehen könne.
Anzeigen zurückgelegt
Im Jänner dieses Jahres hatte die IKG gemeinsam mit dem Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstands Anzeigen gegen Friedman wegen Veharmlosung des Holocaust eingereicht. Die Staatsanwaltschaft hat die Anzeigen zurückgelegt, weil die strafbare Handlung im Ausland getätigt worden war.