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Die IG Metall geht mit einer Forderung von 6,5 Prozent mehr Einkommen in die neue Tarifrunde.

Foto: AP/Frank Hormann
Frankfurt - Die IG Metall wird sich in der nächsten Woche endgültig auf die Forderung von 6,5 Prozent mehr Geld für die Beschäftigten der deutschen Metall- und Elektroindustrie festlegen. Nach entsprechenden Beschlüssen in den Bezirken will der Vorstand der IG Metall an diesem Montag (26.2.) die Forderung für die bundesweit 3,4 Millionen Beschäftigten der Branche absegnen. Das wäre die höchste Forderung seit fünf Jahren. Die regionalen Verhandlungen beginnen am 12. März mit dem Auftakt in Nordrhein-Westfalen.

IG-Metall-Chef Jürgen Peters verteidigte in der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung" ("FAS") die Lohnforderung: "Das kann die Metallindustrie locker verkraften." Die Betriebe machten aus ihren hohen Gewinnen keinen Hehl, das erhöhe natürlich "auch die Erwartungshaltung der Beschäftigten", sagte Peters. Es gebe auch Stimmen in der Gewerkschaft, die 6,5 Prozent zu wenig fänden. Peters mahnte die Arbeitgeber, "bald ein ordentliches Angebot" zu präsentieren. Er betonte: "Mit niedrigen Löhnen und Einmalzahlungen lassen wir uns nicht abspeisen."

"Konjunkturbonus"

Die Metall-Arbeitgeber halten die Forderung trotz der guten wirtschaftlichen Lage für überhöht und wollen unter dem Abschluss von 2006 bleiben, um die Kosten im Griff zu halten. Damals waren Einkommenserhöhungen von drei Prozent sowie eine variable Einmalzahlung für 13 Monate vereinbart worden. Die Arbeitgeber streben in dieser Tarifrunde einen zweigeteilten Abschluss mit einer möglichst niedrigen dauerhaften Erhöhung und einer Einmalzahlung als "Konjunkturbonus" an. Dies lehnt die IG Metall ab.

Wegen der weit auseinander liegenden Positionen rechnen Gewerkschaft und Arbeitgeber mit einer schwierigen Tarifrunde. Die Tarifverträge laufen Ende März aus. Die Friedenspflicht endet am 28. April. Erst danach sind Warnstreiks möglich. 2006 war die IG Metall mit einer Forderung von fünf Prozent mehr Geld in die Verhandlungen gegangen. (APA/dpa)