Wien - Frühlingshafte Temperaturen in Zeiten, wo das Thermometer normalerweise deutlich unter null fällt, haben der Bauwirtschaft im heurigen Winter ausgesprochen gut getan. Waren im Februar 2006 in Österreich beispielsweise rund 83.000 Bauarbeiter arbeitslos gemeldet, waren es heuer um knapp 20 Prozent weniger.

Viele Bauvorhaben konnten aufgrund der milden Witterung vorgezogen werden, die gute Konjunktur sorgte für zusätzlichen Rückenwind. Auch wenn im Herbst fallweise Anschlussaufträge fehlen sollten, rechnet der Bundesinnungsmeister des Baugewerbes, Johannes Lahofer, dennoch mit einem Umsatzzuwachs von 13 bis 15 Prozent für die Branche.

Die Trendwende am Bau hat sich bereits in den deutlich gestiegenen Auftragsbeständen im Vorjahr angekündigt. So wiesen die österreichischen Bauunternehmen (ohne Baunebengewerbe) nach Berechnung der Statistik Austria Ende November 2006 einen Auftragspolster von insgesamt 6,5 Mrd. Euro auf, gut 13 Prozent mehr als in der Vergleichsperiode 2005.

Mehr Schwerverkehr

Im Hochbau erhöhte sich der Auftragsbestand im Berichtszeitraum um 15,8 Prozent. Im Tiefbau lag der Auftragsbestand um 11,7 Prozent über dem vorjährigen Novemberwert.

Die durchgehende Bausaison hat auch zu höherem Verkehrsaufkommen geführt. Im Großraum Wien erhöhte sich der Lkw-Verkehr im Jännervergleich nach Angaben der Asfinag um 39 Prozent. Neben dem Anstieg des Lkw-Verkehrs aus Österreich habe aber auch der Schwerverkehr aus den neuen EU-Staaten deutlich zugenommen, insbesondere aus Rumänien, Litauen und Ungarn. (red, DER STANDARD, Print-Ausgabe, 5.3.2007)