Hundstorfer mit Regierungspaket nicht glücklich - Gewerkschaft stößt sich an möglicher Öffnung des Arbeitsmarkt
Redaktion
,
Wien - Das Regierungspaket zur Lösung des
Facharbeitermangels stößt auf Widerstand in der Gewerkschaft.
ÖGB-Präsident Rudolf Hundstorfer zeigte sich nach einer
Vorstandssitzung Donnerstagnachmittag "nicht sehr glücklich" mit dem,
was die Koalition vergangenes Wochenende bei ihrer Klausur in Linz
ausgearbeitet hat. Vor allem stößt er sich an der geplanten
Verschärfung der Zumutbarkeitsbestimmungen und der Möglichkeit
Fachkräfte aus den Erweiterungsländern zumindest temporär am
österreichischen Arbeitsmarkt zuzulassen.
Hundstorfer verwies darauf, dass ÖGB und Arbeiterkammer stets die
Position vertreten hätten, dass der Facharbeitermangel auch mit
österreichischen Arbeitskräften behoben werden könnte. So seien etwa
7.100 Metallfachkräfte arbeitslos gemeldet. Überdies bezweifelte der
ÖGB-Chef, dass tatsächlich so viele Stellen frei seien, wie dies
immer wieder dargestellt worden sei.
Zumutbarkeitsbestimmungen
Ebenfalls skeptisch ist man in der Gewerkschaft was die
angekündigte Verschärfung der Zumutbarkeitsbestimmungen angeht. Der
ÖGB sei hier immer gegen Verschärfungen aufgetreten, sagte
Hundstorfer, man warte nun auf eine exakte Evaluierung. Gleiches
gelte für die Mobilitätsprämie, die der ÖGB grundsätzlich
befürwortet. Über die Ziffern wolle er sich derzeit nicht äußern.
Dass 2.000 Euro für den Umzug in eine andere Stadt aber nicht genug
seien, liege auf der Hand.
Froh ist der ÖGB-Chef, dass mit der Frist von maximal 50 Wochen
Tätigkeit für die Fachkräfte aus den neuen EU-Ländern wenigstens ein
Riegel vorgeschoben werde, dass diese nach einem Jahr die volle
Freizügigkeit am Arbeitsmarkt erreichen würden. Auch sonst möchte man
beim ÖGB noch Verbesserungen erreichen. Angepeilt ist, dass man vor
der Zulassung der ausländischen Arbeiter wenigstens auf regionaler
Ebene ein Mitspracherecht erhalte. (APA)
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