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Der erste Storch ist im Nationalpark Neusiedler See - Seewinkel gelandet, weitere werden folgen.

Foto: APA/Boris Roessler
Wien - Oberösterreich hat laut der Vogelschutzorganisation BirdLife den alljährlichen Wettkampf um die erste Storchensichtung gewonnen: In Saxen wurde am 26. Februar der erste Storch gesehen. Mittlerweile sind auch in den anderen Bundesländern vereinzelte Störche gelandet. Die Ornithologen von BirdLife erwarten, dass die Hauptmasse der Vögel bis Mitte April in den Brutgebieten in Österreich ankommen wird. 2005 und 2006 waren mit jeweils gezählten 314 Brutpaaren eher bescheidene Storchenjahre. Zum Vergleich, 2004 waren es 395.

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Wann die Tiere landen, ist weniger vom hiesigen Wetter als vielmehr von den Bedingungen während des Zuges abhängig. Regen und Kälte verzögert die Wanderung. Je später die Tiere ankommen, desto geringer ist die Chance für die Jungen, bis zum herbstlichen Zug fit zu sein. Für ihren Weg aus den Winterquartieren in Afrika schlagen die Vögel verschiedene Wege ein. Die so genannten Weststörche ziehen über die Meeresenge von Gibraltar in Richtung Spanien und Frankreich. Die Oststörche, zu denen auch die österreichischen Vögel gehören, nehmen dagegen den Weg über den afrikanischen Graben, den Sinai, Israel und die Türkei.

Dass die Vögel dabei das offene Meer meiden und weite Umweg in Kauf nehmen, hat gute Gründe. Sie legen nämlich einen guten Teil der Strecke im Segelflug zurück, dabei nutzen sie Aufwinde, die hauptsächlich über Landmassen entstehen. Das Meer erwärmt sich bei Sonneneinstrahlung nur sehr langsam, und es gibt kaum Aufwinde.

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Die Gründe für die spätsommerliche Rückwanderung der Störche in den Süden liegen auf der Hand. In Afrika finden die Tiere mehr Nahrung - Insekten, Frösche oder Fische - als im verschneiten Europa. Dass sie großteils im Frühjahr und Sommer zum Brüten nach Europa wandern und nicht gleich in Afrika ihre Nester errichten, liegt daran, dass die Konkurrenz um Nahrung und Brutmöglichkeiten in Afrika sehr stark ist. Es gibt dort zahlreiche Tierarten, etwa Abdimstörche oder Nimmersatte, welche die gleiche Nahrung bevorzugen. "Unser" Storch weicht daher nach Europa aus.

Dabei gibt es aber durchaus auch in Afrika vereinzelt Storchenbrutgebiete. In Südafrika ähneln die Witterungsverhältnisse den europäischen, hier brüten regelmäßig einzelne Paare. Ebenso können Störche an der afrikanischen Nordküste ihre Jungen aufziehen. Generell sind aber die Afrika-Brüter in der Minderheit. (APA)