In Salzburg hinterfragten die Aktion kritischer SchülerInnen und der VSStÖ Geschlechterrollen in der Gesellschaft und plädierten für eine wirkliche Gleichberechtigung. "Wir fordern Null Toleranz für Sexismus sowie das Recht auf Selbstbestimmung für alle Männer und Frauen", so Anja Oberascher, AKS-Frauensprecherin.
Foto: AKS/VSStÖ
Wien/Salzburg - "Wir Frauen können die Hände, wie es scheint, noch lange nicht in den Schoß legen: Denn die Bekämpfung der weiblichen Armut, Jobs für Frauen – von denen sie auch leben können - sowie die Bekämpfung der Gewalt gegen Frauen sind nur ein paar der noch ungelösten Probleme, mit denen frau landauf, landab täglich konfrontiert ist", so Christa Bogath, ÖGB-Frauenvorsitzende in Niederösterreich und Leiterin der Abteilung Frauen- und Jugendpolitik der Arbeiterkammer Niederösterreich zum Internationalen Frauentag und der "willkommenen Gelegenheit, auf unsere langjährigen Forderungen aufmerksam zu machen".

Solidarität

Zur Solidarität mit benachteiligten und oft notleidenden Frauen in Entwicklungsländer rief die Katholische Frauenbewegung Österreichs (kfbö) auf. "Das Bekenntnis der österreichischen Bundesregierung zur Frauenförderung auch auf dem Gebiet der Entwicklungszusammenarbeit und zur Stärkung der Zivilgesellschaft darf kein Lippenbekenntis bleiben", betonte kfbö-Vorsitzende Margit Hauft. Beim kürzlich veranstalteten Symposium waren sich ExpertInnen der Entwicklungszusammenarbeit aus dem In- und Ausland sowie kfbö-ProjektpartnerInnen einig, dass Spendensammeln zur Finanzierung von Frauenförderungsprojekten nicht genügt. Ebenso wichtig seien die Anwaltschaft für die Projektpartnerinnen, Bewusstseinsbildung, Informationsarbeit sowie der Aufbau und die Stärkung von Netzwerken.

Vernetzung

"Der Internationaler Frauentag ist jedes Jahr ein neuerlicher Auftrag Frauenarbeit in Österreich engagiert voran zu treiben", so Christa Pölzlbauer, neue Vorsitzende des Österreichischen Frauenrings. Die ehemalige Vorsitzende des Frauenvolksbegehrens will ihre zukünftigen Aktivitäten vor allem verbunden mit Vernetzungstätigkeiten quer durch alle politischen Lager durchführen. Der Frauenring ist der Dachverband aller Frauenorganisationen Österreichs.

Lehrgang

Politische Entscheidungen verändern die Gesellschaft. "Diese Entscheidungen werden aber zum Großteil von Männern getroffen, da noch immer Frauen in der Politik unterrepräsentiert sind", möchte die Kärntner Frauenreferentin LHStv.in Gaby Schaunig in Zukunft diese Entscheidungen zugunsten der Frauen verändern. Ab 23. März soll ein Politikerinnen-Lehrgang Wissen und Werkzeuge für die politische Praxis vermitteln und gleichzeitig parteiübergreifende Netzwerke schaffen helfen.

Verkürzte Arbeitszeit

Die Arbeitsgemeinschaft Christentum und Sozialdemokratie (ACUS) forderte eine radikale Verkürzung der Arbeitszeit in Österreich, damit alle - Frauen und Männer - einen Arbeitsplatz zu sozialen Bedingungen erhalten und die prekären Beschäftigungsverhältnisse verringert werden. "Weltweit sind die Unterschiede sowohl zwischen Armen und Reichen wie auch zwischen Männern und Frauen noch viel größer", betonte die ACUS-Frauensprecherin Maria Rettenbacher. "Die männlich beHERRschten Wirtschaftsinstitutionen, die die Durchsetzung jeder neoliberalen Verordnung bis ins letzte Dorf kontrollieren, unternehmen keine ernsthaften Maßnahmen gegen den Frauenhandel. Das zeigt, dass nicht einmal die Sklaverei im 21. Jahrhundert abgeschafft ist."

Selbstbewusstsein

Selbstbestimmtes Handeln von Frauen zu fördern, ist auch Ziel des Projektes "Die Technik ist weiblich" an der FH Campus Wien. "In Bewerbungssituationen ist es wichtig, die eigenen Stärken hervorzuheben. Vor allem Frauen verkaufen sich weniger selbstbewusst und damit oft schlechter als Männer – bei gleicher Qualifikation", so Ulrike Alker, Projektleiterin und Gender Mainstreaming und Diversity Management-Beauftragte an der FH Campus Wien. (red)