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Was wurde eigentlich aus der "Integration" ? Sie ist ein Anliegen der neuen Regierung, steht auch im Regierungsprogramm, allerdings als "Querschnittmaterie". Soll heißen, mit Integration soll sich jeder befassen. Also niemand. Ziel der Integration ist ein "positives Miteinander". Aber wer es umsetzt, ist unklar. "Es gibt kein Konzept, keine Struktur, keine Verantwortung", sagt Caritas-Chef Martin Landau. So könne das nicht funktionieren.

Nicht einmal zu einem Integrationsstaatssekretär habe es gereicht. Schon eine "Informationskommission" nach dem Vorbild der deutschen Süßmuth-Kommission wäre ein Fortschritt.

Integration betrifft die etwa eine Million Einwohner Österreichs mit "Migrationshintergrund", also Zugewanderte, ihre Kinder, Staatsbürger oder nicht Staatsbürger. Da sollte man sich schon ein wenig ernsthafter darum kümmern. Landau nennt sechs Ziele: Recht auf Familie, Zugang zum Arbeitsmarkt, soziale Absicherung, Bildung, vertretbare Wohnverhältnisse und politische Beteiligung. So etwas muss man umsetzen (Integration ist aber gleichzeitig auch eine Bringschuld der Betroffenen). Wer kümmert sich darum? Alle und niemand? (Hans Rauscher/DER STANDARD, Printausgabe, 9.3.2007)