In der anhaltenden Diskussion um die sogenannte Netzneutralität hat sich nun auch der eco-Verband der deutschen Internetwirtschaft zu Wort gemeldet. Angesichts der Überlegungen einiger Netzwerkbetreiber, künftig auch von Content-Anbietern Geld für die Inanspruchnahme ihrer Infrastruktur zu verlangen, warnt der Verband nun davor, dass eine Art Inhaltskontrolle durch die Provider im Internet Einzug erhalte. "Die ureigenste Eingeschaft des Internets ist ja gerade die Offenheit und Freiheit für jeden einzelnen, sich Zugang zu Inhalten zu verschaffen, für die er sich interessiert", meint eco-Geschäftsführer Harald Summa. Wenn man aber gezwungen sei, sich dem Diktat einiger weniger Anbieter zu unterwerfen, habe das "Surfen ohne Grenzen" sehr bald ein Ende.

"Das führt den Sinn und Zweck des Internets ad absurdum"

"Das führt den Sinn und Zweck des Internets ad absurdum", ist Summa überzeugt. Als größter Kritikpunkt führt der Verband an, dass vor allem kleinere Inhalte-Anbieter und Anwendungsentwickler mit finanziellen Zusatzbeiträgen an die Netzwerkprovider und Einschränkungen zu kämpfen hätten. "Die Webgrößen können es sich natürlich leisten, das von den Netzwerkbetreibern verlangte Geld letzten Endes doch auf den Tisch zu legegn oder beispielsweise ein eigenes Netzwerk aufzubauen", so Summa weiter. Er kritisiert in diesem Zusammenhang auch die allzu sorglose Haltung der EU-Kommission, die bei der Diskussion der Frage auf die regelnde Wirkung des Marktes verweise. Dabei dürfe man nicht vergessen, dass gerade die kleineren Firmen in der Vergangenheit mit frischen Ideen für den rasanten Aufstieg des Internets gesorgt hätten, sagt Summa.

"Um ehrlich zu sein, verstehe ich die Diskussion überhaupt nicht"

Skype , mittlerweile zu einem der größeren Webdienstleister aufgestiegen, kann der derzeitigen Diskussion um zusätzliche Netznutzungsgebühren überhaupt nichts abgewinnen. "Um ehrlich zu sein, verstehe ich die Diskussion überhaupt nicht", meint Skype-Vizepräsident Stefan Öberg im Interview mit pressetext. "Anwender zahlen ja bereits für ihren Internetzugang und die genutzten Datenmengen und finanzieren so die diskutierte Infrastruktur. Wenn ich den Zugang bezahle, nehme ich wohl an, dass ich diesen dann für jegliche Inhalte und Verwendungsmöglichkeiten nutzen kann", zeigt Öberg wenig Verständnis für die Netzwerkbetreiber. (pte)