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Wien - "Würde die gesamte Weltbevölkerung so leben wie ein durchschnittlicher Österreicher, bräuchte es drei Planeten von der Qualität der Erde" - zu dieser Erkenntnis kommt die Berechnung des "ökologischen Fußabdrucks" für einen durchschnittlichen Österreicher. Um dieses Ergebnis sowie das dahinter stehende Konzept einer möglichst breiten Öffentlichkeit verständlich zu machen, wurde in Österreich die Plattform Footprint gegründet. Begleitend wurde der Film "Footprint - Große Ansprüche an einen kleinen Planeten" produziert, der das "Fußabdruck"-Konzept detailliert darstellt und am Samstag, 17. März, im Wiener Votivkino gezeigt wird (Anmeldung zur Matinee über die "Footprint"-Website möglich).

Die Berechnung

Dividiert man die gesamte ökologisch nutzbare Erdoberfläche durch die auf der Welt lebenden Menschen, so ergibt dies eine Fläche von 1,8 Hektar, die jedem einzelnen für die Gestaltung seines Lebens zur Verfügung stehen. Zieht man in Betracht, dass ein Durchschnittsösterreicher zur Deckung seiner Bedürfnisse bei Ernährung, Mobilität und Energieverbrauch rund 4,9 Hektar Wirtschaftsfläche - eben seinen ökonomischen Fußabdruck - benötigt, wird deutlich, dass wir momentan mehr verbrauchen, als uns eigentlich zusteht.

Die Gegenüberstellung des globalen Ressourcenverbrauchs und der verfügbaren Reserven zeigt, dass der weltweite Fußabdruck um 25 Prozent größer ist als die verfügbaren Mittel.

Abstrakter begriff wird konkretisiert

Ein großer Vorteil sei, dass durch die Ermittlung von Verbrauchszahlen der abstrakte Begriff "Nachhaltigkeit" in eine messbare Größe umgewandelt werde, sagte Wolfgang Pekny von Greenpeace. Langfristig dürfe die menschliche Nachfrage nicht das ökologische Angebot übersteigen. Dies sei genau so wenig möglich, wie jeder Einzelne auf Dauer nicht mehr Geld ausgeben könne, als er verdiene. Messbarkeit ermögliche einen Vergleich etwa zwischen Regionen und erleichtere die Erklärbarkeit von Maßnahmen. Gleichzeitig wird aber jeder Einzelperson vor Augen geführt, dass sie mit ihrem Verbrauch auf Kosten anderer lebt.

Der österreichischen Plattform Footprint gehören derzeit unter anderem der WWF, Greenpeace, Global 2000 und das Klimabündnis Österreich an. Weiters sind das Lebensministerium und Oekostrom Partner der Initiative. Pekny betonte jedoch, dass dies nur der Anfang sei und man auf eine möglichst breite Basis an Teilnehmern abziele. Er verwehrte sich dagegen, den Footprint auf ein reines Umweltschutz-Konzept zu reduzieren. Vielmehr handle es sich um ein allumfassendes Modell, welches Nachhaltigkeit als Leitbild in allen Lebensbereichen verankern könne und solle. (APA/red)