Eisenstadt - Der frühere burgenländische FPÖ-Obmann Wolfgang Rauter, Sprecher der "Plattform freie Bürgerlisten", ist am Freitag aus der Partei ausgeschlossen worden. Das gab er selbst am Montag bei einer Pressekonferenz in Eisenstadt bekannt: "Das nehme ich zur Kenntnis, ich werde dagegen auch kein Rechtsmittel erheben", er werde keiner anderen Partei beitreten, so Rauter. FPÖ-Obmann Johann Tschürtz bestätigte den Ausschluss, der auch in Absprache mit der Bundespartei erfolgt sei.

"Netter Brief"

Er habe "einen sehr schön abgefassten, netten Brief" bekommen, unterschrieben von Parteiobmann Johann Tschürtz, so Rauter. Der Ex-FPÖ-Politiker meinte daraufhin, auch der frühere Bundesobmann Alexander Götz sei einmal aus der Freiheitlichen Partei ausgeschlossen worden und sei heute Ehrenmitglied.

Es störe ihn "nicht so übermäßig, dass ich dort ausgeschlossen wurde": "Ob das sehr klug ist, ist eine andere Frage." Wenn sämtliche FPÖ-Mitglieder, die für die Plattform kandidieren wollen, ausgeschlossen würden, dann sei "zu befürchten, dass die Freiheitliche Partei im Burgenland ein mal nur mehr 100 Mitglieder hat." Das müsse letztendlich der Landesparteiobmann mit sich selber und seiner engsten Umgebung ausmachen.

Gegenkandidatur

Beweggrund für den Ausschluss sei gewesen, "dass Rauter einer Bewegung vorsteht mit dem Ziel, in 40 Gemeinden gegen die FPÖ zu kandidieren", so Parteichef Tschürtz auf APA-Anfrage. Rauters Ziel sei es ja, möglichst viele Kandidaturen gegen die FPÖ zusammenzubringen. Das liege "ganz klar auf der Hand".

Der Schritt in Richtung Bürgerlisten-Plattform sei "gleichzusetzen mit der BZÖ-Gründung", so Tschürtz: "Damals war Jörg Haider der Bündnis-Sprecher, er (Rauter, Anm.) ist halt der Listen-Sprecher." Der FPÖ-Chef stellte erneut fest, dass alle FPÖ-Mitglieder, die für eine Bürgerliste antreten, ihre Parteimitgliedschaft verlieren würden.

Er selbst sehe die Angelegenheit "unaufgeregt", sagte Tschürtz. Die Entscheidung, Rauter auszuschließen, sei mit der Bundespartei akkordiert. Die FPÖ sei bemüht, in jeder burgenländischen Ortschaft zu kandidieren, "egal, welche Listen auch immer antreten." Kandidaturen in Orten, wo sich auch die Bürgerliste der Wahl stellt, werde es jedenfalls geben. (APA)