Geschlechterpolitik
Hitlers Verwandtschaft fordert Entschädigung
Nachkommen von Halbgeschwistern wollen Tantiemen für "Mein Kampf"
Jerusalem - Die Enkel eines Halbbruders und einer Halbschwester Adolf Hitlers wollen zwanzig Millionen US-Dollar "Entschädigung"
einklagen. Sie verlangen Tantiemen aus dem Verkaufserlös des Buches "Mein Kampf" ihres Großonkels. Ebenso fordern sie Geld für die
öffentliche Ausstellung von "privaten" Fotoaufnahmen, die ihre "Tante" Eva Braun von Hitler gemacht habe und die im amerikanischen
Nationalarchiv in Washington gezeigt werden.
Die israelische Zeitung "Maariv" berichtete am Dienstag unter Berufung auf die amerikanischen Zeitschriften "Globe" und "Examiner", dass die
KlägerInnen in Österreich und in den USA leben. Alle hätten aus "Angst vor Anschlägen auf ihr Leben" ihren Familiennamen geändert "und nicht
etwa, weil sie sich ihrer Herkunft schämen", so ihr Anwalt.
Es gebe keinen Unterschied zwischen der Entschädigung, die Juden erhielten, nachdem sie ihres Eigentums beraubt worden sind, und der
Klage für den Erhalt von Tantiemen aus Hitlers "Mein Kampf", die den rechtmäßigen Erben vorenthalten worden seien, so der
Anwalt der KlägerInnen.
Vor genau 75 Jahren, im Juli 1925, war im Eher-Verlag in München der erste Band von Hitlers "Mein Kampf" erschienen. Der spätere
"Führer" fordert darin einen "rassisch gereinigten" nationalistischen Führerstaat in Deutschland, er propagiert einen fanatischen Antisemitismus
und erhebt Anspruch auf Raumgewinn für die Deutschen im Osten Europas. (APA)