Wien - "Wie stehen Herr und Frau Österreicher zum Thema Wasser?" - Mit dieser Frage beschäftigte sich eine vom Linzer Meinungsforschungsinstitut IMAS im Auftrag des Reinigungsspezialisten Kärcher durchgeführte Umfrage, die am Donnerstag in Wien präsentiert wurde. Hervorgehoben wurden unter anderem die österreichischen Jugendlichen: Obwohl sie sich selbst nicht explizit als Wassersparer bezeichnen, ist bei ihnen ein sparsamer Umgang mit dem nassen Element festzustellen.

Für die repräsentative Umfrage waren rund 1.000 Personen interviewt worden. Die Österreicher seien in Bezug auf die Ressourcenknappheit durchaus sensibilisiert. Mangelhaft sei hingegen die Umsetzung von bekanntem Wissen, sagte Doris Eyett von IMAS. So denken lediglich zehn Prozent der Österreicher, dass es auch in Zukunft keine Probleme mit der Wasserversorgung geben werde. Hingegen hat sich jeder Dritte der Befragten noch nie Gedanken über seinen täglichen Wasserverbrauch gemacht. Auch der Wasserpreis war dem Großteil der Befragten unbekannt. Gebeten um eine Schätzung des Preises für 100 Liter, konnten nur drei Prozent eine realistische Antwort, nämlich rund zehn Cent, geben.

Preis an erster Stelle

Beim Kauf einer Waschmaschine oder eines Geschirrspülers achten etwa drei Viertel der heimischen Käufer in erster Linie auf den Preis. Wasser- und Energieverbrauch sind für sie weniger wichtig. Bei zwei Dritteln kommt es vor, dass sie den Wasserhahn beim Zähneputzen oder Geschirrspülen laufen lassen. Demgegenüber verhalten sich die Bewohner der Alpenrepublik bei der Körperpflege eher ökonomisch: 60 Prozent bevorzugen Duschen gegenüber Vollbädern. Beim Benutzen der WC-Spülung denken 70 Prozent zumindest teilweise daran, den "Stop"-Knopf zu drücken.

Insgesamt wurde durch die Umfrage ein gutes Drittel der Österreicher als Wassersparer identifiziert, als wirkliche Verschwender entpuppten sich nur zwölf Prozent. Interessant sind hier Unterschiede zwischen Selbsteinschätzung und tatsächlichem Verhalten bei den einzelnen Altersgruppen. So sehen sich nur 17 Prozent der 16- bis 29-Jährigen als Wassersparer, jeder Dritte von ihnen wurde jedoch als Sparefroh eingeordnet. Bei der Gruppe der über 50-jährigen bezeichnen sich 44 Prozent als sparsam, zutreffen tut dies allerdings nur auf rund ein Drittel. Laut Studie ist dies darauf zurückzuführen, dass der sparsame Umgang mit Wasser für Jugendliche bereits zur Selbstverständlichkeit geworden ist. (APA)