Seit Donnerstag sollten an sich Verkehrsstrafen europaweit eingehoben werden können. Bisher haben nur wenige Länder die Voraussetzungen geschaffen für eine grenzüberschreitende Ahndung von Rasen, Falschparken oder gar Besoffen-mit-dem-Auto-Fahren. Doch bis zum Sommer dürften hier einige Fortschritte gemacht werden.

Wirft man einen Blick auf die Bußgelder, die europäische Staaten für Delikte so einheben, entdeckt man doch große Unterschiede: Alkohol am Steuer kann beispielsweise in Großbritannien extrem teuer werden, es werden nämlich laut dem deutschen Autofahrerklub ADAC bis zu 7200 Euro Strafe verhängt.

Schweiz gar nicht lustig

Allerdings sind Großbritannien, Irland und Malta die letzten Länder mit einer Promillegrenze von 0,8. Halt, Zypern hat 0,9. In der Slowakei werden Trankler hinter dem Volant mit maximal 250 Euro abgestraft, es gilt aber null Komma null.

Falls jemand glaubt, gar lustige Zigaretten rauchen zu müssen und dann auch noch zu fahren, dem kann beispielsweise in der Schweiz dafür eine Freiheitsstrafe drohen.

Teure Konsequenzen

Zwanzig Kilometer pro Stunde schneller als erlaubt kosten im an sich teuren Norwegen mindestens 400 Euro, in Zypern dagegen nur 35 Euro. In Rumänien 15, in Lettland und Litauen zehn Euro. In Spanien sind Verwaltungsübertretungen im Verkehr generell teuer, Delikte wie bei Rot über die Kreuzung oder das Überfahren einer Sperrlinie zum Überholen kosten ebenso wie Rasen zwischen 90 und 300 Euro.

Wer glaubt, vor allem in Osteuropa durch originelles "Verhandeln" mit den Organen Strafen entgehen zu können, dem sei hiermit ein Hinweis nahe gelegt: In manchen Ländern steht auf Bestechungsversuche Gefängnis. (szem)