Velainkanni - Als Joe Velo, Leiter der People Development Association (PDA), und seine Mitarbeiter im indischen Velainkanni, einem vom Tsunami betroffenen Ort ankamen, war das erste was sie fragten: "Was braucht ihr?". Das löste Verwunderung aus, erzählt Velo. Jene, denen andere NGOs Kleidung und Nahrung brachten, erwarteten diese Art von Zuwendung auch von der PDA. Joe Velo allerdings wollte zuerst nachfragen. "Ich will die NGOs nicht vor den Kopf stoßen, denn sie kamen um zu helfen. Sie verursachten teilweise aber Chaos", sagt er im Standard-Gespräch.

Zum Beispiel seien nicht so viele Güter wie versprochen angekommen, die Zahl der Betroffenen sei unterschätzt worden. Brot und Jeans seien angeliefert worden, obwohl Inderinnen in Landgebieten Saris tragen und Inder eher kein Brot essen, erklärt Velo einige Fehler bei der Tsunamihilfe.

Die Indische Regierung nahm anfangs keine offizielle Hilfe an, weswegen NGOs vor der (inter)nationalen Hilfe im Krisengebiet waren. Volkshilfe, Caritas, Diakonie, Care, Hilfswerk Austria, das Rote Kreuz, unterstützt von "Nachbar in Not" (ORF), und andere beteiligen sich am Wiederaufbau in Indien, Sri Lanka und Thailand. Angaben des Außenministeriums zufolge kamen 45 Millionen Euro zum Einsatz (Stand 2005). (mil, DER STANDARD - Printausgabe, 23. März 2007)