Wien - Insgesamt 240 Veranstaltungen an 61 Orten (davon drei in Ungarn, zwei in der Slowakei) umfasst das Programm des Industrieviertelfestivals 2007, das am Mittwoch in Wien vorgestellt wurde. Das Jahresmotto lautet "grenzen.los", auch wenn auf den Plakaten der Slogan des Viertelfestivals - "Kultur ist der Platzhirsch" - prangt. Die Veranstaltungen gehen von 11. Mai bis 16. September in Szene.

"Anstatt Kunst zu 'importieren', präsentiert das Viertelfestival NÖ im Vierjahres-Rhythmus das vitale kreative Potenzial eines Landesviertels unter einer gemeinsamen Dachmarke", erläuterte Stephan Gartner, Geschäftsführer des Viertelfestivals NÖ, das als Initiative des Landes Niederösterreich von der Kulturvernetzung NÖ umgesetzt wird. Deren Geschäftsführer Josef Schick betonte ebenfalls die Bedeutung der Regionalkultur abseits urbaner Zentren. Landesrätin Petra Bohuslav (V) hob die Vermittlungsarbeit, das Einfühlungsvermögen und "barrierefreies Denken" bei den in vielerlei Hinsicht grenzüberschreitenden Projekten hervor.

"Grenzkickerl"

Von skurrilen Beiträgen wie "Individualreisen für Ameisen" oder einem fußballerischen "Grenzkickerl" über ein slowakisches Dramatikertreffen in Schwechat bis zu Veranstaltungen mit Hermann Nitsch und Georg Danzer in der Buckligen Welt sowie der musikalischen Begegnung mit Kunst aus Gugging reicht die Bandbreite. Die inhaltliche Einteilung des Programms erfolgt nach den Kategorien "Auf, diesseits und jenseits der Grenze", "Kultur & Gesellschaft", "Musik von E bis U", "Bühne & Performance", "Bildende Kunst & Fotografie", "Kultur & Reise", "Aktionen und Interventionen in Stadt und Land", "Kunst & Kulinarik" sowie "Kultur & Geschichte". Fast ein Viertel der Projekte richtet sich an Jugendliche, wobei mit Schulen aller Sparten zusammen gearbeitet wird.

Das Gesamtbudget des Industrieviertelfestivals beträgt laut Gartner 800.000 Euro, davon steuert das Land NÖ 560.000 Euro bei, das Bundesministerium für Unterricht, Kunst und Kultur 220.000 Euro. Gartner erhofft sich für die Veranstaltungen eine zumindest gleich hohe Besucherzahl wie beim vorjährigen Waldviertelfestival, bei dem 45.000 Gäste zu verzeichnen waren. Strategisch postierte Platzhirsche in Lebensgröße sollen in den kommenden Wochen im Industrieviertel für entsprechende Aufmerksamkeit sorgen. (APA)