Die Entscheidung für seine Ausbildung zum Tischler fällte Ferdinand mit einer gewissen Leichtigkeit. Zwar hätte er auch EDV-Techniker oder Silber- und Goldschmied erlernen können, doch: "Mit Holz zu arbeiten hat mich immer schon interessiert." Einmal in der Woche fährt er mit Kollegen in die HTL Mödling, die Werkräume zur Verfügung stellt.
An der sprachlichen Weggabelung entschloss sich Ferdinand für Latein. "Ich glaube, es hilft im Leben, wenn man weiß, woher viele Wörter kommen", sagt er.
Noch sind seiner Fantasie enge Grenzen gesteckt, wenn es darum geht, ein Möbelstück zu bauen. Erst in der achten Schulstufe soll das Angelernte in Eigeninitiative erprobt werden. Von der zeichnerischen bis zur organisatorischen Planung wird Ferdinand dann ganz auf sich selbst angewiesen sein – eine Herausforderung, der er mit Spannung entgegensieht. "Das wird kompliziert", erklärt er. In Ge_danken spielt er damit, einen Sekretär zu entwerfen: "Das würde mich reizen." Sorgen, nach der Ausbildung eventuell keinen Arbeitsplatz zu erhalten, macht sich Ferdinand keine. "Ich möchte eh noch studieren", betont er und sieht sich dabei nicht als Einzelfall in seiner Klasse.