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Der ursprüngliche Entwurf für die Konzerthalle der Sängerknaben soll jetzt optisch "ruhiger" gestaltet werden

Foto: APA/ARCHIPEL

Wien – Der Wettkampf um den höchst begehrten Augartenspitz am Rande des barocken Parks in der Leopoldstadt geht in die nächste Runde: Das Konzertsaal-Projekt der Wiener Sängerknaben, das mit dem kürzlich vorgestellten Filmkulturzentrum von Viennale und Filmarchiv Austria um die Bebauung konkurriert, wird nun überarbeitet. Wie Eugen Jesser, der Direktor der Sängerknaben, am Mittwoch ankündigte, soll das als "Konzertkristall" vorgestellte Gebäude optisch "ruhiger" gestaltet werden.

Details zum Design gibt es noch nicht

Ob es dadurch zu einer Annäherung an das von den Architekten Delugan und Meissl entworfene, mit großflächiger Begrünung sehr unauffällig gehaltene Kino- und Ausstellungszentrum kommt, bleibt vorerst offen. Details zum neuen Design gibt es noch nicht, das von den Sängerknaben und Financier Peter Pühringer beauftragte Architekten-Büro Archipel werde jedenfalls noch an Dach und Fassade feilen. Die angepeilte Einreichung des Projekts bis Ende März wird sich daher nicht mehr ausgehen. Die Bauarbeiten für die 430 Zuschauer fassende Konzerthalle könnten laut Jesser trotzdem noch in diesem Jahr starten.

Unmut von Anrainer-Initiativen

Der Unmut von Anrainer-Initiativen sowie ÖVP und Grünen über die 10 Millionen Euro teure Konzerthalle für die Sängerknaben hält unterdessen an: Die Grünen wollen Bürgermeister Michael Häupl (SP) heute, Donnerstag, im Gemeinderat dazu befragen, der Verein "Freunde des Augartens" hat eine Petition mit über 3000 Unterschriften übergeben, in der ein Bürgerbeteiligungsverfahren für jegliche Bauprojekte gefordert wird.

Den kritischen Stellungnahmen der Anrainer können sich beide Projektbetreiber bei einer Bürgerversammlung am 7. Mai stellen. Wer letztendlich die 1000 m2 große, im Besitz des Bundes befindliche Fläche bebauen darf, liegt in den Händen des Kulturministeriums – und hängt nicht zuletzt davon ab, ob Filmarchiv und Viennale die nötigen sechs Millionen Euro für den Bau des Kulturzentrums auftreiben können. (kri, DER STANDARD Printausgabe 29.3.2007)