Mannheim - Das Mannheimer Barockschloss, im 18. Jahrhundert eine der wichtigsten europäischen Residenzen, erstrahlt in neuem Glanz: Nach dreijähriger, aufwendiger Sanierung eröffnete Baden-Württembergs Ministerpräsident Günther Oettinger die nach historischem Vorbild restaurierten Prunkräume der einstigen kurfürstlichen Residenz wieder. Das Schloss mit seiner "unglaublichen Ausstrahlung und den enormen Kulturschätzen" solle "ein zentraler Marktplatz für Kultur, Wissenschaft und die Bürgergesellschaft" werden, sagte Oettinger am Mittwoch.

Die Umgestaltung der Schlossräume und der Universitätsbibliothek - auch die Hochschule ist in der Anlage untergebracht - hat rund 40 Millionen Euro gekostet. Das Land steuerte 22 Millionen Euro bei, der Rest kam vom Bund und von Sponsoren.

Besucher können die rund 800 Kunstobjekte in der Drei-Flügel-Anlage ab Samstag (31. März) bewundern. Bei einem Eröffnungsfest werden historische Inszenierungen geboten und Sonderführungen organisiert. Kurfürst Carl Philipp von der Pfalz hatte 1720 den Grundstein für den Bau gelegt.

Das Prunktreppenhaus und der Rittersaal des Schlosses waren bereits nach den Zerstörungen im Zweiten Weltkrieg wieder hergerichtet worden. Nun zeigen sich sechs weitere Prunkräume in neuer Pracht - mit farbenprächtigen Wandteppichen, dem Thron des Großherzogs Carl Friedrich von Baden und dem badischen Hofsilberservice. "Jetzt hat man wieder die echte Schlossatmosphäre", schwärmte der Oberkonservator der Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg, Wolfgang Wiese. Die Kunstgegenstände wurden aufwendig restauriert und auf Hochglanz gebracht. (APA/dpa)