Egal
Der Deutsche Rock- und Pop-Musikerverband (DRMV) steht einer Abschaffung der Privatkopieabgabe gleichgültig gegenüber. "Für die talentierten, jungen Musiker, die sich nicht unter die großverdienenden Gassenhauerkomponisten reihen, wird sich nichts ändern, denn im Gegensatz zu Frankreich, fließt aus den Privatkopieabgaben nichts in Kulturfördertöpfe", begründet Ole Seelenmeyer, DRMV-Vorstand, seine Haltung gegenüber pressetext.
Förderung
In Frankreich werden 25 Prozent der Einnahmen aus der Privatkopieabgabe für die Förderung von Kunst und Kultur aufgewendet. In Deutschland fließen die Einnahmen zunächst in einen Topf der Verwertungungsgesellschaft GEMA und werden nach einem festgelegten Schlüssel an die Musiker verteilt. Das Vergabesystem wird jedoch von vielen Seiten kritisiert wird. "Das meiste Geld aus diesem Topf erhalten die bestverdienenden Musiker, weil man annimmt, dass sie am stärksten von Internetdiebstahl betroffen sind", so Seelenmeyer weiter. Das große Heer der talentierten, jungen, aber weniger bekannten Musiker erhalte kaum etwas von diesen Abgaben.
Verheerende Folgen
Die französischen Unterstützer der Privatkopieabgabe fürchten, dass die Abgabe abgeschafft und gänzlich durch DRM-Systeme ersetzt wird. "Das Verschwinden der Einnahmen aus der Privatkopieabgabe würde für die Kulturindustrie verheerende Folgen haben", warnen die 50 Organisationen in Frankreich. Wenn sich DRM tatsächlich durchsetzt, hätte dies auch in Deutschland tiefgreifende Folgen sowohl für die Kreativen als auch für die Verbraucher. "DRM schränkt den Verbraucher massiv bei der Nutzung von Inhalten ein", warnt auch Julian Finn, Mitorganisator der deutschen Fairsharing-Kampagne für eine Kulturflatrate.
Massive Eingriffe