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Die Fahrradsaison hat längst begonnen: Wer kein eigenes Rad hat, kann sich in Wien schnell eines ausleihen. Die Citybikes gibt es nun auch außerhalb des Gürtels.

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Wien – Das elektronische Fahrradleihsystem "Citybike Wien" baut sein Angebot aus.

Ab nun gibt es das Service auch außerhalb des Gürtels. In Wien-Meidling wurden drei Stationen mit insgesamt 65 Rädern in Betrieb genommen. Am Westbahnhof wie auch beim Schloss Schönbrunn werden bis Ende April die Arbeiten abgeschlossen. Eine dritte Station sei in Wien-Neubau bereits in Planung, sagt Dieter Matuschek, der "Citybike"-Veranwortliche bei der Betreiberfirma Gewista. "Da es ein vollelektronisches System ist, können wir anhand der Daten den Bedarf messen", sagt er. Außerdem würden die Bezirke selbst vorstellig werden. Bedarf herrsche sicher auch im zweiten und dritten Gemeindebezirk. Insgesamt werden heuer 350.000 Fahrten erwartet. Bei 52 Terminals kann man sich in Wien anmelden. Die erste Stunde ist sogar gratis.

"Planüberlegungen sind immer im Gange"

Ob das Leihrädernetz noch weiter ausgebaut wird, ist eine Frage der Finanzierung. Hier hofft die Gewista auf Mittel aus dem Budget von Verkehrsstadtrat Rudolf Schicker. "Planungüberlegungen sind immer im Gange", hieß es dazu aus dem Stadtrats-Büro. Schicker investiert 2007 insgesamt sechs Millionen Euro in den Fahrradverkehr.

In Wien werden immer mehr Wege mit den Rad zurückgelegt. Der Anteil am Gesamtverkehr soll inzwischen bei sechs Prozent liegen. Bis 2010 will man in Wien einen Radverkehrsanteil von acht Prozent schaffen. Auch wenn Radfahren in Wien derzeit boomt, im Bundesländervergleich schaut es bitter aus: Die fleissigsten Radler sind unangefochten die Vorarlberger, dann folgen die Tirolern.

VCÖ fordert mehr Parkplätze für Fahrräder

Um den Anteil der Radfahrer in Wien weiter heben zu können, fordert der Verkehrsclub Österreich (VCÖ) mehr Parkplätze für Fahrräder sowie die verstärkte Öffnung von Einbahnstraßen, etwa in der Innenstadt. "Wichtig wäre es auch, den Fahrern nicht nur auf den Radwegen sondern auch auf den Straßen mehr Platz einzuräumen", sagt Christian Gratzer vom VCÖ. Dazu zählt er auch, die Ausweitung von Tempo-30-Zonen in der Stadt. Und im "Idealfall" sollte es Zwei-Richtungsradwegen – wie am Ring – nicht mehr geben. Diese seien "klassische Unfallhäufungspunkte", sagt Gratzer.

Von 14. bis 15. April findet übrigens am Wiener Rathausplatz wieder das "Bike-Festival" der Radfahrerlobby Argus statt. (APA,pm, DER STANDARD - Printausgabe, 6. April 2007)