Vor gut zehn Jahren wurde es prophezeit, jetzt ist es so weit: Navigationssysteme im Auto gingen den gleichen Weg wie Autoradios in den 70ern und Mobiltelefonie in den 90ern - sie wurden von einem Spielzeug für Betuchte und Geschäftige zu einem Massentool.

Der Markt für Kfz-Navigationsgeräte boomt, das ist evident. Nach 68.000 Stück im Jahr 2005 wurden im vergangenen Jahr knapp 150.000 mobile und fix eingebaute Navis verkauft, wie aus einer Studie der Marktbeobachter von Kreutzer Fischer & Partner hervorgeht. Ende 2007 wird bereits in jedem zehnten Pkw ein Navigationssystem arbeiten.

Regionale Unterschiede

Wobei die Durchdringung regional unterschiedlich ist. In Wien fährt derzeit schon jedes zwölfte Fahrzeug ferngesteuert, in den Pendlerländern Burgenland und Kärnten hingegen nur jedes zwanzigste. Insgesamt sollen bis Ende 2007 rund 256.000 Stück in Pkws und Nutzfahrzeugen Verwendung finden.

Interessanterweise ist der typische Navikäufer laut Studie männlich und jung - was darauf hinweist, dass der "Boy's-Toys-Faktor" noch hoch ist. Frauen kaufen derartiges ja gemeinhin ausschließlich zwecks Nutzens - sagen zumindest Frauen, die der Schreiber dieser Zeilen kennt.

Preisrutsch

Das Marktwachstum werde im Wesentlichen von mobilen Geräten getragen, so die Marktforscher. Der Marktanteil von TomTom, Garmin, Becker, Falk, Acer, Navigon, ViaMichelin und Co liege bereits bei etwa 75 Prozent.

Der durchschnittliche Verkaufspreis betrage zurzeit rund 330 Euro. Seit 2003 habe sich der Preis halbiert. Und damit ist noch nicht Schluss: Bis 2008 erwarten Kreuzer Fischer & Partner nochmals einen Preisrutsch von etwa 25 Prozent. Der Preis für ein fest installiertes Gerät liege hingegen nach wie vor jenseits der 1800 Euro. (szem, AUTOMOBIL, 13.4.2007)