Neue Modelle
Gesundheits- und Familienministerin Andrea Kdolsky hob in ihrem Impulsreferat die Bedeutung von Gesundheitsvorsorge und Prävention hervor. "Healthy Ageing darf nicht nur darauf abzielen, die Lebensjahre zu verlängern, sondern diese auch in Gesundheit zu verbringen."
Anschließend stellten Experten alternative Wohnmodelle für den "dritten Lebensabschnitt" vor. "Wenn die bisherigen Wohnformen im Alter den Bedürfnissen der Menschen nicht mehr entsprechen, müssen neue gesucht und gefunden werden", erklärte die Diplom-Soziologin und Stadtplanerin Felizitas Romeiß-Stracke, Inhaberin des Münchner Büros für Sozial- und Freizeitforschung (BSF), in ihrem Beitrag. Neben konventionelle Lösungen wie Alten- und Pflegeheime würden Lösungen wie das familiäre Mehrgenerationenhaus, die Senioren-Wohngemeinschaft, das "Betreute Wohnen" (Wohnungen mit Ansprechpartner für den Notfall im Haus), das "Service-Wohnen" (im Haus vorhandene, fixe und variable Dienste) und die Residenz mit Pflegestufe (eigene Wohnung mit weitgehenden Diensten und garantierter Pflege im Ernstfall) zunehmend in den Vordergrund treten.
"Im Jahr 2050 wird jeder dritte Österreicher über 60 Jahre alt sein. Diese Generation wird ganz stark unsere Gesellschaft prägen", das "Wohnen von morgen" werde sich deshalb viel stärker als bisher an dieser Zielgruppe orientieren müssen, so Erich Rainbacher, Generaldirektor der Raiffeisen Bausparkasse. Allerdings gebe es den "typischen Vertreter" dieser Generation nicht; "zu ihr zählen die flotten Angegrauten ebenso wie die Hochaltrigen".
Viele Unfälle wären vermeidbar
Die Zahl der tödlich verunglückten Senioren (ab 60 Jahren) sei von 1996 bis 2005 um 23 Prozent gestiegen (von 1.345 auf 1.649), 74 Prozent aller Heim- und Freizeitunfälle (ohne Sport) seien Stürze, davon ereignen sich 63 Prozent in der Wohnung oder in der unmittelbaren Wohnumgebung wie z.B. im Hof oder Garten. Angesichts dieser Zahlen sei es umso bedenklicher, wie wenig sich die ältere Generation um eine "altersgerechte Wohnausstattung" kümmere. "Diese Stürze sind zum Großteil zwangsläufige Folge des Vorhandenseins diverser Risikofaktoren, die weitgehend beseitigt werden könnten", erklärte Rupert Kisser vom Kuratorium für Verkehrssicherheit.