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Foto: REUTERS/China Daily
Shanghai - Dem Billiglohnland China droht laut einer Studie schon bis 2010 ein Mangel an Arbeitskräften. Nach Ansicht der einflussreichen Chinesischen Akademie für Sozialwissenschaften sei vor allem die Zahl überschüssiger Arbeitskräfte auf dem Land niedriger als bisher angenommen, wie die "China Daily" am Samstag berichtete. In Chinas Dörfern gebe es nur 52 Millionen zusätzliche Arbeitskräfte unter 40 Jahren, anstatt wie ursprünglich vermutet 100 bis 150 Millionen.

Hauptmotor für Wirtschaftsaufschwung

"China bewegt sich von einer Ära des Arbeitskräfteüberschusses in eine Ära des Arbeitskräftemangels", heißt es in dem Bericht. Die hohe Zahl günstiger Arbeitskräfte in dem Land mit 1,3 Milliarden Einwohnern gilt als Hauptmotor für den Wirtschaftsaufschwung. Der ausbleibende Strom von Wanderarbeitern könne in Zukunft einen Anstieg der Löhne zur Folge haben. China müsse deshalb seine Wirtschaft von arbeitsintensiver Produktion auf Fertigung hochwertiger Erzeugnisse umstellen, um wettbewerbsfähig zu bleiben, mahnten an der Studie beteiligte Wissenschaftler an.

In einigen Küstenregionen Chinas wie der Boomprovinz Guangdong sei der Mangel bereits heute spürbar. Zunehmend werde aber auch Zentralchina betroffen sein. Die Ein-Kind-Politik sowie eine höhere Lebenserwartung dürften in Zukunft zudem zu einer Überalterung der chinesischen Gesellschaft führen. Bis 2010 sollen in China 174 Millionen Menschen über 60 sein, bis 2040 soll die Zahl der Senioren auf 400 Millionen anwachsen. Laut Behördenangaben gibt es in China heute 150 Millionen Wanderarbeiter. (APA/dpa)