Wien - Der Masterplan für das Flugfeld Aspern hat am Freitag den Wiener Gemeinderat passiert. Trotz Detailkritik herrschte dabei große Einigkeit unter den vier Rathausfraktionen, die geschlossen für die Planungen stimmten. Im Bezirk Donaustadt soll nun im Laufe der kommenden zwanzig Jahre das 240 Hektar große Gebiet mit Betrieben, Wohnungen und möglichst auch Wissenschaftseinrichtungen besiedelt werden.

SPÖ-Gemeinderat Karl Dampier hob die Beteiligung Vieler an den Planungen hervor: "Es ist ja auch erlaubt, dass die Opposition einmal gute Ideen hat." Ansonsten sparte er in seiner Rede nicht mit Superlativen. An dem heutigen großen Tag gehe es um den Aufbruch in eine neue Zeit für die Stadt und Mitteleuropa. Vom Randbereich der westlichen Welt rücke das Flugfeld nun ins Zentrum der Centrope-Region.

"Masterplan erfüllt viele gute Standards"

Vielleicht werde die Never-Ending-Story Flugfeld Aspern nun zu einer Ending-Story, hoffte der nicht amtsführende Stadtrat der ÖVP, Norbert Walter: "Der Masterplan Aspern erfüllt viele gute Standards." Wermutstropfen sei, dass bisher noch keine Universität bereit sei, auf das Areal zu ziehen.

Die Grüne Planungssprecherin Sabine Gretner beklagte die fehlende Einplanung von Kinderspielplätzen, hob aber die allgemein guten Ziele hervor, die im Masterplan verankert seien. Deren Einhaltung müsse bei der weiteren Planung genau kontrolliert werden.

Der Donaustädter FPÖ-Gemeinderat Toni Mahdalik reklamierte zahlreiche gute Ideen im Plan für seine Partei. Deshalb werde man diesem zustimmen, auch wenn man nicht mit jedem Detail d'accord gehe.

Weg frei für weitere Entwicklungen

Mit dem heutigen Beschluss ist nun der Weg frei für weitere Entwicklungen am Areal. Auf dem ehemaligen Flugplatz sollen 2008 die ersten Betriebe angesiedelt werden, ab 2010 die ersten von 8.500 Wohnungen entstehen. Die Erschließung mit der U-Bahn-Linie U2 soll 2012 erfolgen. Das Konzept sieht nördlich des General-Motors-Werks ein neues Zentrum samt Ringstraße vor, in dessen Mitte ein vier Hektar großer See vorgesehen ist. Die Entwicklung erfolgt in vier Phasen über 20 Jahre.

Weiterer zentraler Punkt im Gemeinderat war am Freitag eine Dringliche Anfrage der Grünen zur "Energiewende in Wien". Weiters standen zahlreiche Subventionen und Flächenwidmungen auf der Tagesordnung. (APA)