Foto: Rahav Segev/Crackersoul.com

Im Amerikanischen steht der Begriff Cracker für eher naturtrübe Weiße, anfällig für Sympathien für den Ku-Klux-Klan bei gleichzeitiger Gottesfürchtigkeit. Feldarbeit und sündhafte Geschwisterliebe runden das Bild ab.

Seit 1992 ist dieser also eher als Schimpfwort gebräuchliche Terminus auch in der Popmusik ein Begriff. Damals debütierte eine Band nämlichen Namens und dieses titellose Werk klang wie ein Best-Of-Album. Cracker war die neue Band von David Lowery, der im Jahrzehnt davor mit Camper Van Beethoven im Verein mit R.E.M., den Replacements oder Hüsker Dü zu den definitiven Helden der College-Radio-Stationen der USA zählte. Mit Cracker wandte er sich vom sympathisch-spinnerten Folk-Rock ab und einem satten Südstaaten-Rock mit leichtem Country-Einschlag zu: "This is Cracker-Soul", so die Selbstdefinition der Band.

Das zweite Album "Kerosene Hat" mit dem MTV-Hit "Low" war in den USA ein Millionenseller, und der bei den deutschen FSK mitspielende Lowery richtete sich nicht nur ein eigenes Studio ein, sondern nahm es auch sonst lockerer. Nach ein paar zu sehr stampfenden Werken besann er sich wieder alter Qualitäten. Nach einer kurzen Reunion von Camper Van Beethoven ist er nun erstmals mit seiner Band Cracker in Österreich zu erleben. Mögen Jahrhundertnummern wie "Can I Take My Gun Up To Heaven", "Another Song About The Rain" oder "Satisfy You" auf der Setlist stehen! (flu/DER STANDARD, Print-Ausgabe, 30. 5. 2007)