Wien - Die Strahlenbelastung der Bevölkerung hat durch Röntgenuntersuchungen und Einsatz radioaktiver Behandlungsmethoden in der Medizin zu genommen. In Deutschland ist der Wert von 1,5 auf 2,0 Millisievert (mSv) gestiegen und liegt damit höher als im restlichen Europa. Zu diesem Ergebnis kam der jüngste Strahlenschutz-Bericht des deutschen Bundesamts für Strahlenschutz. Der deutsche Umweltminister Jürgen Trittin kündigte daraufhin ein neu überarbeitete Röntgenverordnung an, womit die medizinische Strahlenbelastung gesenkt werden soll. Neben Röntgen zählen vor allem die Computertomographie und die radiologische Darstellung von Blutgefäßen mit Kontrastmitteln zu strahlungsintensiven Verfahren. Relativierung "Man muss zu diesen Werten sagen, dass sich die medizinische Diagnostik normalerweise auf die letzen sechs Monate des Menschen konzentrieren. Das heißt, der Patient bekommt in dieser Zeit die meisten mit Strahlung verbundenen Untersuchungen", relativiert der Innsbrucker Umweltmediziner Klaus Rhomberg die Werte des Strahlenberichts. Außerdem müsse man bei dem Strahlenschutz-Ergebnis auch extrem strahlungsintensive, aber oft nur mehr die einzig möglichen Behandlungsmethoden wie die Strahlentheraphie wegblenden. In den vergangenen Jahren habe sich die Strahlenbelastung verbessert, weil man unnötige Sachen, wie sie beispielsweise während des Röntgenbooms der 50er Jahre passierten, nicht mehr machte. Die Geräte seien, so Rhomberg, heute weniger strahlenintensiv und zeigten auch eine bessere Auflösung. Dennoch würde, nach Meinung des Umwelt-Mediziners, immer noch zuviel geröngt. Für den - durch den Handyboom ausgelösten - Elektrosmog forderte das deutsche Umweltministerium verstärkte Schutzmaßnahmen. Die Belastung gehe vor allem von den Sendeanlagen aus. Daher, so das Umweltministerium, müsse mit der neuen UMTS-Mobilfunk-Generation über eine gemeinsame Nutzung der Sendemasten verhandelt werden. (pte)