Die Freibühne beim Jazzfestival in Saalfelden.

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Salzburg - 31 Jazz-Konzerte im Kongresshaus, dem Kunsthaus Nexus, auf dem Rathausplatz und in Almwirtschaften. Dazu gesicherte wirtschaftliche Verhältnisse und ein künstlerisch hochanspruchsvolles Programm sowie ein hervorragender Kartenvorverkauf - das Internationale Jazzfestival Saalfelden dürfte sich nach den Finanzturbulenzen, einem Jahr Pause und dem Neustart im Jahr 2006 auf einem erfolgreichen Konsolidierungskurs befinden. Heute, Dienstag, Vormittag wurde das Detailprogramm des 28. Festivals präsentiert.

So gut wie alle Konzerte des Festivals von 23. bis 26. August seien Österreich-, Europa- oder Weltpremieren, wie Mario Steidl und Michaela Mayer, die künstlerischen Leiter des Festivals, betonten. "Wenn Musiker mit ihren Ideen zu uns kommen, dann wissen sie genau, dass wir nur daran interessiert sind, wenn sie ihre Projekte in Saalfelden uraufführen und nicht schon damit auf Tournee waren", so Mayer.

"Wie immer fühlen wir uns einer stilistischen Pluralität verpflichtet. Dabei versuchen wir, einen Überblick zu geben über die aktuelle Entwicklung des Jazz", so Steidl. Im Detail finden sich im Festival-Programm Namen von altbekannten Stars der Zunft wie Roscoe Mitchell, David Krakauer, Henry Threadgill, der sein eigens für Saalfelden entwickeltes Projekt mit den Streichern der jungen Philharmonie Salzburg verwirklichen wird, Kazutoki Umezu oder Elliot Sharp. Dazu kommt eine lange Reihe österreichischer Musiker wie "Featured Artist" Daniel Riegler, Martin Koller, das JazzWerkstatt Workshop Ensemble, Tumido, Niftys, das Upper Austrian Jazz Orchestra oder Heavy Tuba rund um Heimo Schmid.

"Inhaltlich zeichnet sich ein Schwerpunkt auf orchestraler Musik ab, der ergänzt wird von kleinen kammermusikalischen Formationen aus Deutschland, Frankreich, der Schweiz, Japan, USA, und einigen weiteren Ländern. "Ja, man kann von einem Trend sprechen, die Musiker beschäftigen sich immer öfter mit orchestralen Projekten", so Steidl, der betont, dass heuer deutlich mehr internationale Journalisten und vor allem Festival-Intendanten nach Saalfelden kämen, um die Saalfelden-Programmierung als Orientierung für ihre eigenen Festivals zu nützen.

Im Vergleich zu den vergangenen Jahren ist "Saalfelden neu" um die Hälfte kleiner geworden, das Kongresshaus fasst 1.300 Besucher. Dafür sind die Gratis-Konzerte auf dem Rathausplatz wesentlich ausgebaut worden, und auf einer Videowall kann das Festival-Geschehen zur Gänze und gratis mitverfolgt werden. Das Festival ist von der grünen Wiese ins Stadtzentrum gerückt, es ist trocken und sauber, "es riecht nicht mehr nach Pommes und Grillwürstel und die Akustik ist besser", so Veranstalter Christian Kresse, dessen Fremdenverkehrsverband das neustrukturierte Festival wirtschaftlich und organisatorisch trägt. "Die Saalfeldner selbst kommen vermehrt, und das reine Event-Publikum bleibt weg", so die Organisatoren. "Die Kinderkrankheiten aus dem vergangenen Jahr sind ausgemerzt, und mehr als 20 Prozent der Karten sind bereits verkauft". (APA)