Elisabeth Engstler und Reinhard Jesionek wurden für den ORF reaktiviert.

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Ab kommenden Montag setzt der ORF wochentags um 17.40 Uhr auf "Sommerzeit". Das neue "Easy listening"-Format ist die kurzfristig aus dem Boden gestampfte Antwort auf die Serie "Julia", die den ORF-2-Vorabend in eine Quotenkrise gestürzt hat. Gesundheit, Wellness, Lebenshilfe, Kochen, Garten, Society - eben alles, was das Zielpublikum ab 35 Jahren interessieren könnte - soll die Zuschauer zurück zum ORF holen. Damit in der Kürze nichts schief geht, setzt man bei den Präsentatoren auf altbekannte Gesichter: Elisabeth Engstler und Reinhard Jesionek wurden für den ORF reaktiviert.

"Sommerzeit" findet in toskanischer Atmosphäre statt. Dort wo jetzt die durchaus pittoreske Bühne steht, befanden sich vor zwei Wochen noch die Parkplätze der ORF-Mitarbeiter. Die Ausstattung habe Höchstleistungen vollbracht, schwärmte ORF-Magazinchef Johannes Fischer am Mittwoch bei der Präsentation. Gröbere Unwetter sollten - angesichts des regendurchlässigen Plastikplanen-Dachs in der Kulisse - aber lieber ausbleiben, hoffen auch die Moderatoren. Engstler ist davon überzeugt, dass "Sommerzeit" "die Art von Sendung ist, die Menschen im Sommer erfreut". Und Jesionek fügte hinzu, dass "hier in dieser Sendung genau das stattfindet, was mir selbst am ORF immer gefehlt hat".

Keine Neuauflage von "Willkommen Österreich"

Besonderen Wert legten die beiden ehemaligen "Willkommen Österreich"-Moderatoren darauf, dass "Sommerzeit" keine Neuauflage von "Willkommen Österreich" ist. Als "tolle redaktionelle Weiterentwicklung" empfindet Jesionek, dass sich die Präsentatoren thematisch viel stärker einbringen können, als das bei "Willkommen Österreich" möglich war. Ein Großteil der Beiträge wird auch aus den ORF-Landesstudios kommen. Bekannte Gesichter der Landesstudios sollen je eine Woche lang Besonderheiten aus ihren Regionen vorstellen. Freilich gibt es auch prominente Studiogäste: Auf der Liste bereits gereiht sind unter anderen Harald Serafin, Maximilian Schell, Peter Weck, Mirjam Weichselbraun oder Sterne-Koch Johann Lafer.

Bis 14. September

Über die Kosten der Quoten-Rettungsaktion schwiegen sich die Verantwortlichen, Sendungschef Christian Hillinger und Fischer, aus. Nur so viel: "Teurer wäre es, die Zuschauer auf diesem Sendeplatz weiter zu verlieren." "Sommerzeit" hat ein Ablaufdatum: den 14. September. Was dann mit dem Sendeplatz, der eigentlich in den Bereich von Programmdirektor Wolfgang Lorenz fällt, jetzt aber von der Informationsdirektion bespielt wird, geschehen wird, steht laut Fischer noch in den Sternen. (APA)