Ziel war herauszufinden, nach welchen Kriterien und Anforderungen frau ihre/n Facharzt/Fachärztin für Gynäkologie auswählt und wie zufrieden die Befragten mit ihrem aktuellen Arzt/Ärztin sind. Hinterfragt wurde aber auch, welche Rolle Geschlecht und Alter spielen und was Gründe für einen Wechsel des Arztes sein können. 63 Frauen bis zum Alter von 59 Jahren nahmen an der Befragung teil.
Persönliche Empfehlungen bestimmen die Arztwahl
"Als die entscheidenden Gründe für die Auswahl des/der aktuellen Frauenarztes/Frauenärztin nannten mehr als die Hälfte der Befragten Empfehlungen von Freundinnen oder Familie. Danach folgen Merkmale wie Sympathie und positiver Gesamteindruck", fasst Eva Pernek, Geschäftsführerin von MEDahead und Leiterin des Frauenforums, die Ergebnisse zusammen. Frauen wünschen sich von ihrem/er Frauenarzt/Frauenärztin – nicht ganz überraschend – menschliche Wärme und bevorzugen Wohnzimmeratmosphäre gegenüber kühler Technik in den Ordinationsräumlichkeiten.
Mann oder Frau?
Brisant war in diesem Zusammenhang natürlich auch die Glaubensfrage "Mann oder Frau". Etwa die Hälfte der Befragten hatte keine Präferenz. 40 Prozent jedoch bevorzugen eine Frau, weil sie das Gefühl haben, dass sie auf mehr Verständnis stoßen und eine Ärztin Probleme besser nachvollziehen kann. Warum zwölf Prozent einen Arzt vorziehen, konnte meist nicht konkret begründet werden – zum Teil wurden schlechte Erfahrungen mit einer Frauenärztin genannt. "Frauen erwarten sich von ihrer Ärztin eine offenere Gesprächsbasis und gehen mit weniger Schamgefühl in die Untersuchung", weiß Dr.in Verena Priemer von marketmind. Interessant ist auch die Tatsache, dass Frauen sich eher eine/n "gleichaltrigen" Arzt/Ärztin wünschen, weil sie sich dadurch ebenfalls mehr Verständnis erwarten, da man auf einer Wellenlänge liegt.
Große Zufriedenheit
90 Prozent der befragten Frauen sind mit ihren Gynäkologen/innen zufrieden. Verbesserung wünschen sie sich bei Wartezeiten und Beratungsintensität. Im Schnitt haben die Befragten nur etwa zwei Mal ihre/n Gynäkologen/in gewechselt. "Ausschlaggebender Grund für den Wechsel war in erster Linie ein Mangel an Kompetenz seitens des Arztes/der Ärztin, der zu schlechter Betreuung und Unzufriedenheit führt", so Pernek. Die Mehrheit der Befragten ist ihrem aktuellen Arzt/ihrer Ärztin bereits seit mehr als drei Jahren treu, ein Drittel bereits seit mindestens fünf Jahren. (red)