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Berlin/München - Bio- und Ökoprodukte könnten schon bald Spuren gentechnisch veränderter Pflanzen enthalten, ohne dass dies angegeben sein muss. Dies wollen die Agrarminister der Europäischen Union laut einem "Focus"-Bericht kommende Woche in der neuen EU-Öko-Verordnung festlegen. Ware, die etwa durch Pollenflug kontaminiert ist, muss demnach ab 2009 erst ab einem Schwellenwert von 0,9 Prozent eine entsprechende Kennzeichnung tragen.

Auch sollen veränderte Zusatzstoffe wie Vitamine erlaubt sein, hieß es in der Vorabmeldung vom Sonntag. Gentechnisch veränderte Organismen seien auch künftig nicht in Bio-Lebensmitteln zugelassen.

Neues Logo für Bio-Produkte

Gleichzeitig fordert die EU laut dem Bericht die Einführung eines neuen EU-Logos für Bio-Produkte. Es solle Ware kennzeichnen, die mindestens zu 95 Prozent ökologisch erzeugt ist. Das würde das Aus für das deutsche Bio-Siegel bedeuten. Verbände wie Demeter, Bioland und Naturland, die sich strengere Normen setzen, dürfen zusätzlich mit eigenen Qualitätszeichen werben.

Die 1991 in Kraft getretene Verordnung regelt die ökologische Erzeugung von pflanzlichen und tierischen Lebensmitteln. Sie enthält außerdem Bestimmungen zur Kennzeichnung, Verarbeitung und Vermarktung von Ökoprodukten sowie zur Einfuhr von ökologischen Produkten in die Europäische Union (EU). Die Verordnung gilt unmittelbar in jedem Mitgliedstaat der EU. (APA/AP)