Die Floridsdorfer ÖVP, namentlich die Delegierten des Bezirksparteitages, fordert die Senkung der ORF-Gebühren. Zu diesem Zweck haben die Konservativen, deren Obmann Raiffeisen-Generalsekretär Ferdinand Maier ist, einen Antrag an ihren Wiener Landesparteivorstand gestellt - mit der Bitte, die Sache ins Parlament zu bringen. Die Wiener werden sich am 19. Juni mit der Idee befassen.

Selbige sieht eine elastische ORF-Gebühr und ebensolche Werbetarife vor. Der Stiftungsrat, so das Ansinnen der Floridsdorfer, soll "einen Evaluierungsausgleich 2007 verordnen", und zwar in derselben Höhe, wie der ORF gerade an Marktanteilen gewinnt beziehungsweise verliert. Von 2000 bis 2007, rechnen sie vor, sank der TV-Marktanteil der Anstalt um zehn Prozentpunkte, auf 36,6 Prozent. Also müssten auch Gebühren und Tarife entsprechend sinken.

Begründung

Die Begründung für ihre Attacke: Der ORF komme seinem öffentlich-rechtlichen Auftrag "programmatisch kaum nach und stürzt nun quotenmäßig immer mehr ab ... In keiner anderen Branche ist es möglich, auf den dramatischen Verlust an Attraktivität ... nicht zu reagieren."

VP-Nationalratsabgeordneter und Raiffeisen-Medienmanager Maier auf die Frage, ob die Idee vielleicht mit dem Wechsel von der schwarzen ORF-Chefin Monika Lindner (heute Konsulentin für Raiffeisen) zum roten Alexander Wrabetz zu tun hat: "Nein, die Floridsdorfer machen da keinen Unterschied. Wir haben auch gegen einen Beitrag über die Großfeldsiedlung protestiert, und das war unter Lindner." (Renate Graber/DER STANDARD; Printausgabe, 15.6.2007)