In Cannes gibt's Löwen für beste Werbung.

Foto: canneslions
Cannes/Wien - An der Côte d'Azur machte am Wochenende unter Österreichern die Runde, "Dad's dead" für Mediamarkt habe gute Chancen auf Löwen beim weltweit wichtigsten Werbefestival.

Die Mediaagentur Media 1 hat das Projekt eines eigens produzierten Horrormovies, das wie ein klassischer Kinofilm beworben und als DVD gratis in den Mediamärkten abgegeben wurde, in der Kategorie Media eingereicht. Österreichs Juror für die Disziplin, Peter Lammerhuber, klang Sonntag im Gespräch mit dem STANDARD nicht danach, als ob viele heimische Arbeiten in der Kategorie Chancen haben.

Düster wie das Wetter in Cannes ("Es schüttet") skizziert der Mediacom-Chef die Lage in seiner Jury: "Für Österreich läuft es nicht gut. Unsere Arbeiten sind zu klein, zu wenig outstanding." Infos des STANDARD, TBWA\Wien könnte mit Beiersdorf ("Kinovorhang") doch weiterkommen, wollte er nicht kommentieren.

Lammerhuber: "Die Shortlist in der Kategorie Media wird insgesamt sehr kurz. In manchen Kategorien gibt es darauf nur ein, zwei, drei Arbeiten." Deutschland habe in der Kategorie Media aufgeholt, Lammerhuber gibt den Nachbarn (im Windschatten der Fußball-WM 2006) gute Chancen. Die Shortlists in jeder Kategorie bedeuten eine Vorauswahl von Löwen-Kandidaten.

Agenturprojekt 42 hat "Dad's dead" zudem bei den Promotionlöwen und in der Kampagnendisziplin "Titanium" eingereicht. Erster globaler Befund der heimischen Kreativen Edda Müller, die in Cannes Promotions mitjuriert: "Österreich braucht sich mit seinen Einreichungen tatsächlich nicht verstecken." Generell findet sie das Niveau der eingereichten Promotions-Arbeiten allerdings "enttäuschend". (Harald Fidler/DER STANDARD, Printausgabe, 18.6.2007)