Wien/ München - Die ersten beiden Sitzungen der bereits 64. Kunstauktion "im kinsky" vom Dienstag, dem 19. Juni, liefen viel versprechend. Mit einem Umsatz von 4,53 Millionen Euro lag das Nettoergebnis (brutto 5,72 Millionen Euro) schon deutlich über den Mindesterwartungen von immerhin 3,28 Millionen Euro. Eine besonders starke Performance lieferte die Sparte der Zeitgenossen. Die Verkaufsquote betrug hier stolze 73 Prozent. Unter anderem verzeichnete man neue Höchstmarken, etwa für Franz Sedlacek ("Moulagenmacher", 300.000 Euro) und Maria Lassnig, deren "Samson" von 1983 nach einem intensiven Bietgefecht erst bei 200.000 Euro (Kaufpreis 254.400) in einer Londoner Institution eine neue Heimstatt fand. Das jahrelang verschollene und vor Kurzem auf einem Dachboden entdeckte Frauenporträt von Emil Nolde wurde seinen Erwartungen gerecht (siehe Standard-Ausgabe vom 6. Juni). Das von Ketterer Kunst auf 1,2 bis 1,8 Millionen Euro taxierte Werk war der erklärte Höhepunkt der Auktion am 12. Juni. 2,58 Millionen Euro blätterte ein deutscher Kunstsammler für die dunkle Schönheit mit den grünen Augen hin, womit das Gemälde zum teuersten Kleinformat des deutschen Expressionisten avancierte. Insgesamt erzielte die Auktion zehn Millionen Euro, was nach Positionen einer Absatzquote von 65 Prozent entspricht, wie das Auktionshaus in München verlautbarte. (kron / DER STANDARD, Print-Ausgabe, 21.6.2007)