Wien - Im Bieterwettkampf um die OeNB-Kartentochter Austria Card sind in einer Vorentscheidung drei Interessenten aus dem Ausland in die Endausscheidung gekommen, die 2001 privatisierte Staatsdruckerei dürfte dagegen nicht in die so genannte Short List des Verkäufers vorgestoßen sein. Dies hat die APA am Donnerstag aus informierten Kreisen erfahren.

Die Vorentscheidung über eingeschränkte Kandidatenliste, die gestern im Direkorium gefallen sein soll, wird von der Nationalbank nicht kommentiert. OeNB-Direktor Peter Zöllner wollte am Rande einer Pressekonferenz zu Details nichts sagen: Die OeNB versuche einen professionellen Verkaufsprozess abzuwickeln, man habe Stillschweigen vereinbart, sagte er. Eine Entscheidung werde über den Sommer fallen. Über die Short List wird formell erst nächste Woche der OeNB-Generalrat entschieden.

Standortkonzept im Vordergrund

Zöllner sagte aber, für die Nationalbank stehe das Standortkonzept im Vordergrund. Wenn ein Interessent ein entsprechendes Konzept vorlege und auch der Preis stimme, könnte natürlich auch an ein ausländisches Unternehmen verkauft werden.

Nach der APA vorliegenden unbestätigten Informationen soll die griechische Lykos-Gruppe am meisten geboten haben - angeblich über 50 Mio. Euro. Weiters wurde der große französische Karten-Spezialist Oberthur in den engeren Interessentenkreis aufgenommen. Drittens qualifizierte sich die Schweizer Kudelski-Gruppe, die noch am Mittwoch in Wien mit ihrem industriellen Konzept geworben und damit Irritationen ausgelöst hatte.

Die Staatssdruckerei soll monetär mit großem Abstand hinter dem Drittgereihten gelegen sein und sogar weniger als die ebenfalls ausgeschiedene Trüb-Gruppe geboten haben. Die Staatsdruckerei hat dies gegenüber der APA zunächst nicht kommentiert. (APA)