Dann wieder sagt der nun für zwei Jahre zum Obmann der heimischen Menschenrechtsorganisation SOS Mitmensch gewählte Musiker, dass es nicht die Aufgabe dieser Organisation sein könne, einen "Kampf gegen die Regierung" anzufangen.
Was ihn allerdings nicht daran hindert, auf der demnächst erscheinenden, im Stile des "We Are The World"-Projekts inszenierten Austro-Pop-All-Star-Single "Nicht mit uns" exakt gegen diese Regierung zu singen und die Unterschriftenliste der "Demokratischen Offensive" zu unterzeichnen, die eine Volksabstimmung über Neuwahlen zum Ziel hat. Weil er befürchtet, "dass das Thema Widerstand auf immer kleinerer Flamme kocht". Wie der gebürtige Gaudenzdorfer auch eine Unterschriftenliste von heimischen Musikern unterschrieben hat, die das "ambivalente Verhältnis" der FPÖ zum Nationalsozialismus kritisiert und hier auf Regierungsebene eine "Instrumentalisierung rassistischer Vorurteile" ortet. Was jetzt? Kämpfen oder nicht kämpfen? Diese Künstler!
Danzer, der 1972 mit dem anonym eingespielten Titel "Der Tschik" seine Karriere startete und drei Jahre später mit "Jö schau" seinen Durchbruch feierte, hatte neben zeitlosen Klassikern des Austro-Pop wie "Heite drah i mi ham" oder "Lass mi amoi no d'Sunn aufgehn sehn" immer auch Politisches zu bieten. So sang er schon 1981 auf "Ruhe vor dem Sturm" gegen rechte Umtriebe an und komponierte für das vorigen Herbst erschienene, insgesamt 31. (!) Danzer-Album "Atemzüge" einen Song, der den Fall Marcus Omofuma thematisiert.
Unvergessen auch der legendäre Sager vom 91er-Live-Album "Echt Danzer!": "I waß, du hast jetzt an Freund mit an Porsche. Sog eam doch, er soll in Oasch geh!"