Britischer Architekt David Chipperfield stellt überarbeiteten Entwurf für Eingangshalle auf Berliner Museumsinsel am Mittwoch vor
Redaktion
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Berlin - Der britische Architekt David Chipperfield
plant einen transparenten Bau für die neue zentrale Eingangshalle auf
der Berliner Museumsinsel, die einen Durchblick auf das Neue Museum
erlauben wird. Das kündigte der Generaldirektor der Staatlichen
Museen, Peter-Klaus Schuster, jetzt in einem Gespräch mit dem
Nachrichtenmagazin "Der Spiegel" an. "Diesen würdevollen Anblick
wollten wir nicht zustellen." Chipperfield, der in der Wiener
Kärntner Straße das neue Modehaus des Konzerns Peek & Cloppenburg
realisieren wird, stellt seinen überarbeiteten Entwurf an diesem
Mittwoch der Öffentlichkeit vor.
Der neue Entwurf sei eine Auseinandersetzung mit dem ersten
klassizistischen Masterplan des Architekten Friedrich August Stüler
von 1841, betonte Schuster. "Der Chipperfield-Entwurf fügt sich
wunderbar in diese Idee einer Tempelstadt ein. Der Bau spricht in
Anmutung und Typologie die Sprache der Klassik, ohne Formen der
Postmoderne zu benutzen. Er strahlt große klassische Ruhe aus." Der
Neubau sei als Zugangsportal zur Museumsinsel an das benachbarte
Pergamonmuseum angebunden. Man könne vom Neubau sowohl ins
Pergamonmuseum als auch ins Neue Museum und zur "Archäologischen
Promenade" gelangen.
Einzug der Büste der Königin Nofretete
Im Neuen Museum, das zurzeit ebenfalls nach den Plänen
Chipperfields wiederaufgebaut und neu gestaltet wird, soll die
Ägyptische Sammlung mit der Büste der Königin Nofretete einziehen.
Laut Schuster soll in Berlin aber nicht wie beim Pariser Louvre mit
seiner Eingangspyramide ein "Nadelöhr" auf der Museumsinsel
geschaffen werden, durch das sich jeder Besucher zwängen müsse. Jedes
Museum behalte seinen eigenen Eingang. In dem 73 Millionen Euro
teuren Neubau sollen unter anderem auch die Gastronomie sowie der
Museumsladen untergebracht werden.
Die Neubaupläne auf dem Gelände des UNESCO-Weltkulturerbes hatten
in Berlin zum Teil heftige Proteste ausgelöst. Eine Bürgerinitiative
will den Bau mit einem Volksentscheid stoppen. Früher hatte auf dem
Areal zeitweise der so genannte Packhof Karl Friedrich Schinkels
(1781-1841) gestanden. Die Kritiker fordern eine historisch gerechte
Gestaltung des Geländes mit unverbauter Sicht auf die Museumsinsel.
Die Sanierung der Berliner Museumsinsel wird vom Bund finanziert, der
Betrieb der Stiftung Preußischer Kulturbesitz mit seinen insgesamt 17
Museen und der Staatsbibliothek wird vom Bund und den Ländern im
Verhältnis 75 zu 25 Prozent getragen. (APA/dpa)
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