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Baustelle des Eingangsbereichs zur Museumsinsel in Berlin im April 2007

Foto: AP / Jan Bauer
Berlin - Der britische Architekt David Chipperfield plant einen transparenten Bau für die neue zentrale Eingangshalle auf der Berliner Museumsinsel, die einen Durchblick auf das Neue Museum erlauben wird. Das kündigte der Generaldirektor der Staatlichen Museen, Peter-Klaus Schuster, jetzt in einem Gespräch mit dem Nachrichtenmagazin "Der Spiegel" an. "Diesen würdevollen Anblick wollten wir nicht zustellen." Chipperfield, der in der Wiener Kärntner Straße das neue Modehaus des Konzerns Peek & Cloppenburg realisieren wird, stellt seinen überarbeiteten Entwurf an diesem Mittwoch der Öffentlichkeit vor.

Der neue Entwurf sei eine Auseinandersetzung mit dem ersten klassizistischen Masterplan des Architekten Friedrich August Stüler von 1841, betonte Schuster. "Der Chipperfield-Entwurf fügt sich wunderbar in diese Idee einer Tempelstadt ein. Der Bau spricht in Anmutung und Typologie die Sprache der Klassik, ohne Formen der Postmoderne zu benutzen. Er strahlt große klassische Ruhe aus." Der Neubau sei als Zugangsportal zur Museumsinsel an das benachbarte Pergamonmuseum angebunden. Man könne vom Neubau sowohl ins Pergamonmuseum als auch ins Neue Museum und zur "Archäologischen Promenade" gelangen.

Einzug der Büste der Königin Nofretete

Im Neuen Museum, das zurzeit ebenfalls nach den Plänen Chipperfields wiederaufgebaut und neu gestaltet wird, soll die Ägyptische Sammlung mit der Büste der Königin Nofretete einziehen. Laut Schuster soll in Berlin aber nicht wie beim Pariser Louvre mit seiner Eingangspyramide ein "Nadelöhr" auf der Museumsinsel geschaffen werden, durch das sich jeder Besucher zwängen müsse. Jedes Museum behalte seinen eigenen Eingang. In dem 73 Millionen Euro teuren Neubau sollen unter anderem auch die Gastronomie sowie der Museumsladen untergebracht werden.

Die Neubaupläne auf dem Gelände des UNESCO-Weltkulturerbes hatten in Berlin zum Teil heftige Proteste ausgelöst. Eine Bürgerinitiative will den Bau mit einem Volksentscheid stoppen. Früher hatte auf dem Areal zeitweise der so genannte Packhof Karl Friedrich Schinkels (1781-1841) gestanden. Die Kritiker fordern eine historisch gerechte Gestaltung des Geländes mit unverbauter Sicht auf die Museumsinsel. Die Sanierung der Berliner Museumsinsel wird vom Bund finanziert, der Betrieb der Stiftung Preußischer Kulturbesitz mit seinen insgesamt 17 Museen und der Staatsbibliothek wird vom Bund und den Ländern im Verhältnis 75 zu 25 Prozent getragen. (APA/dpa)