Die Ziffer sollte in ihrer Größe etwas Beruhigendes ausstrahlen, nachdem die andere Ziffer für so viel Aufregung gesorgt hatte: Vier Milliarden Euro, also mehr als doppelt so viel wie für die Anschaffung der geplanten 18 Eurofighter (1,969 Milliarden Euro) veranschlagt war, sollten als Gegengeschäfte österreichische Firmen beglücken.

In der Folge tauchten aber immer wieder überraschte Firmenchefs auf, deren Unternehmen irgendwie auf die offizielle Gegengeschäftsliste geraten waren, die sich aber nicht wirklich als Profiteure des Eurofighter-Deals empfunden haben. Zuletzt sorgte dann noch ein hochrangiges Mitglied der ministeriellen Plattform Gegengeschäfte mit seiner Einschätzung der anfänglichen Gegengeschäfts-Euphorie auf der politischen Ebene für etwas Unmut im Wirtschaftsministerium. WU-Professor Reinhard Moser relativierte im Trend die wirtschaftliche Auswirkung der Gegengeschäfte. "Es gibt zwei markante Fehleinschätzungen", so der Experte, der Beschäftigungseffekt sei lange nicht so groß, wie erwartet, und es sei naiv zu glauben, die Eurofighter-Beschaffung würde sich durch Gegengeschäfte quasi selbst finanzieren.

Kritik übte Moser an der ursprünglichen Argumentation des Wirtschaftsministers, die Kompensationsdeals wären Eins-zu-eins-Gewinne der Wirtschaft: "Das war nicht sehr gescheit. Jeder, der ein bisschen nachdenkt, sieht, dass das so nicht funktioniert. Man hätte von Anfang an klar argumentieren sollen, dass das nur eine Minderung des Drucks des Kaufpreises ist, mehr nicht."

Konter des Ministeriums: Mosers "Hinterher"-Kritik sei inhaltlich irrelevant. (nim/DER STANDARD, Printausgabe, 26.6.2007)