Sie hatten schon 2002 gebrauchte Jets angeboten, waren damals aber unter Hinweis auf die Ausschreibungsbedingungen abgewiesen worden. Und das, obwohl ihr Angebot günstiger gewesen wäre als die jetzige Eurofighter-Lösung. Der grüne Vorsitzende des Eurofighter-Ausschusses, Peter Pilz, räumt Saab und Lockheed sogar "sehr gute Klagemöglichkeiten" ein, wie er den SN sagte. Denn die von Darabos getroffene Entscheidung habe mit der seinerzeitigen Ausschreibung "nichts mehr zu tun".
"Neuwertige Maschinen"
Eurofighter-Pressesprecher Wolfdietrich Hoeveler betonte hingegen im "Kurier", "die sechs gebrauchten deutschen Eurofighter, die Österreich erhält, sind neuwertige Maschinen. Sie waren maximal zwei Jahre bei der deutschen Bundeswehr im Einsatz." Er kritisiert, dass von "gebrauchten" Eurofightern die Rede sei. "Das Wort 'gebraucht' ist schäbig", meinte Hoeveler. Ein ungebrauchtes Flugzeug gebe es nicht. "Jeder funkelnagelneue Airbus hat schon Testflüge absolviert und wurde dabei schmutzig gemacht."
Laut Eurofighter GmbH stimmt es auch nicht, dass es sich bei den Tranche-1-Fliegern um "alte Jets" handelt. Hoeveler: "Tranche-1-Flieger reichen für die Luftraumüberwachung, wie sie Österreich benötigt, aus." Sie später technisch nachzurüsten, sei "problemlos möglich".
Günter Höfler, Kommandant der Streitkräfte, der im Jänner noch die 18 Eurofighter als "das Minimum, um den Luftraum in Krisenzeiten zu sichern", bezeichnet hatte, sieht den aktuellen Kompromiss "pragmatisch": "Wir sind gefordert, mit 15 Jets das Beste zu machen und sie flexibel einzusetzen", so Höfler in der "Kleinen Zeitung". Und Höfler fügte einen Appell an die Politik hinzu: "Wir nehmen das Faktum zur Kenntnis, dass es 15 Flugzeuge sind, die Politik soll die Diskussionen zu Ende bringen und die Luftraumüberwachung bejahen und anerkennen."
Darabos erwartet keine Klagen