Lissabon/Wien - Der portugiesische Ratsvorsitz im zweiten Halbjahr 2007 wird nur vergleichsweise bescheidene Finanzmittel zur Verfügung haben. Wie die portugiesische Zeitung "Expresso" in ihrer Online-Ausgabe schreibt, wird Portugals Ausgabenrahmen 51,5 Millionen Euro betragen. Wien hatte für seinen bisher letzten EU-Vorsitz 86,5 Millionen Euro ausgegeben, Deutschland rund 90 Mio. und Finnland etwa 74 Mio. Euro. Slowenien will rund 57 Mio. Euro. für seinen Vorsitz 2008 veranschlagen.

Personal von 104 auf 147 Mitarbeiter aufgestockt

Für seinen vorherigen Ratsvorsitz im Jahr 2000 hatte Lissabon 46 Millionen Euro zur Verfügung. Allerdings hatte die Union damals noch 15 Mitglieder und nicht 27, erinnert "Expresso". Die Regierung in Lissabon habe eingeräumt, dass der jetzige Budgetrahmen möglicherweise um 5 bis 10 Millionen Euro - also um 10 bis 20 Prozent - überschritten werden müsste.

Das Personal der Brüsseler Vertretung Portugals wird während des Ratsvorsitzes von 104 auf 147 Mitarbeiter aufgestockt (Österreich hatte seinerzeit von 100 auf 160 erhöht).

"Ohne Geld gibt es keine Clowns"

"Die portugiesische Präsidentschaft - ein Omelett mit wenig Eiern", resümiert "Expresso". "Ohne Geld gibt es keine Clowns. Natürlich ist die Präsidentschaft der Europäischen Union kein Zirkus, aber sie zwingt immer dazu, die Geldbörse aufzumachen, die im Falle Portugals nicht tief ist", kommentiert das Blatt. (APA)