Die göttliche Carleen Anderson gastiert in der leider vollkommen ungöttlichen Wiener Fernwärme.

Foto: Edel
Bevor wir in nebenstehendem Text auf das Nighshift-Kernthema, also die urwichtigsten Clubveranstaltungen der nächsten Tage zu sprechen kommen, eine Mitteilung für all jene, die immer ergeben in die Soul-Clubs pilgern. Im Rahmen des ansonsten zwischen Radio-Burgenland-Programm und Spätrenterabsicherung sein Heil suchenden Jazzfest Wien gastiert am Samstag die wunderbare Carleen Anderson. Soweit die gute Nachricht. Die schlechte: Sie spielt in der Fernwärme Wien, also einem Betonbecken, in das man seine schlimmsten Feinde nicht wünscht - weshalb das auch fast gratis ist: 2 Euro! Stimmwunder Anderson, einst bei den von Gilles Peterson protegierten Young Disciples (Road To Freedom) erstmals auffällig geworden, veröffentlichte (u. a. mithilfe von Größen wie Paul Weller) zwei der besten zeitgenössischen Soul-Alben: Blessed Burden und Soul Providence. Trotz widrigster Umstände, eingepfercht zwischen Roger Chapman und Mojo Blues Band, ein Pflichttermin. (flu, DER STANDARD - Printausgabe, 29. Juni 2007)