Vom Anruf bei der Rettung bis zum Eintreffen des Notarztwagens dauert es in Wien im Durchschnitt nur sieben Minuten. Damit die Lebensrettung in Zukunft - und auch in Krisenfällen - weiter so reibungslos abläuft, vernetzen das Rote Kreuz, der Arbeiter-Samariter-Bund, die Johanniter und die Malteser nun unter dem Namen "Leonis" ihre Leitstellensysteme. Das Projekt kostet 2,6 Mio. Euro, die Stadt übernimmt davon eine Mio. Euro.

"Wir sind in ganz Europa die schnellsten", zeigte sich Gesundheits- und Sozialstadträtin Sonja Wehsely (S) am Dienstag in einer Pressekonferenz von der Leistungsfähigkeit des Wiener Rettungsverbunds überzeugt. Neben der Wiener Rettung mit 73 Ärzten, 544 Sanitätern, 61 Einsatzfahrzeugen und einem Hubschrauber gehören dazu auch die unter dem Namen "Vier für Wien" zusammenarbeitenden Organisationen. Sie stellen 245 Autos, 120 Ärzte und 2.058 Sanitäter. Pro Jahr verzeichnet die Rettung 176.000 Einsätze in Wien.

20 Millionen Euro für vier Projekte

Insgesamt gibt die Stadt Wien rund 20 Mio. Euro für vier Projekte aus: Neben "Leonis" und dem gemeinsamen Digitalfunknetz der Blaulichtorganisationen gehört dazu die neue Feuerwehrleitstelle sowie die in Bau befindliche Einsatzleitstelle der Wiener Rettung, die im Sommer 2008 in Betrieb gehen soll. Auch diese wird dann in den Leitsystemverbund integriert. All das seien Maßnahmen, "mit denen wir sicherstellen, dass Wien die allersicherste Millionenstadt der Welt bleiben kann", so Vizebürgermeisterin Renate Brauner (S) bei der Pressekonferenz.

Die Leitsystem-Vernetztung läuft derzeit im Probebetrieb und soll kommendes Jahr in Vollbetrieb gehen. Einsätze können künftig per Mausklick von einer Organisation zur anderen abgetreten werden. Sollte ein Standort ausfallen, kann der andere einfach übernehmen, weil die Daten allen synchron zur Verfügung stehen. Für den Katastrophenfall soll das mehr mehr Sicherheit bringen.

Zu den Wünschen des "Grünen Kreuzes" nach Aufnahme in den Rettungsverbund befragt, erklärte Wehsely, dass dieser grundsätzlich auch für andere Organisationen offen sei. Notwendig sei allerdings eine Übereinkunft mit allen anderen Partnerorganisationen. Außerdem müsse ganz Wien abgedeckt werden, und das inklusive Notfallversorgung. Und, so Wehsely: "Man kann natürlich nur mit Organisationen zusammenarbeiten, wo die Gewissheit da ist, dass sie zumindest nach Kollektivvertrag bezahlen." (APA)