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Kevin Wall (li.) und Al Gore, die Initiatoren von "Live Earth", sind froh, DaimlerChrysler als Sponsor zu haben.

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Keine große Benefizveranstaltung ohne die sie begleitende Kritik: War es bei dem 2005 von Bob Geldof und Bono Vox initiierten Live 8 der Vorwurf, man ignoriere beim Versuch, die G8-Staaten dazu zu überzeugen, den ärmsten afrikanischen Ländern ihre Schulden zu erlassen, Künstler aus den betroffenen Nationen, kritisiert nun Greenpeace, dass der DaimlerChrysler-Konzern Live Earth unterstützt.

Auf den ersten Blick erscheint es zynisch, dass ausgerechnet die Autoindustrie als Hersteller einer der Hauptursachen der Klimaerwärmung sich für den Klimaschutz stark macht. Dem widerspricht Al Gore.

Er sieht bei dem Ziel, die Erderwärmung aufzuhalten, keine andere Möglichkeit, als die verursachende Industrie für seine Ideen zu gewinnen.

Kevin Wall, zusammen mit Al Gore Initiator des globalen Events, veröffentlichte dazu auf der Internet-Site des Autoherstellers ein Statement: "Ich freue mich, mit Smart einen Partner an Bord zu haben, der bereits Schritte im Kampf gegen die globale Erderwärmung unternommen hat. Gemeinsam können wir Milliarden von Menschen zeigen, dass wir bereits über Technologien mit geringen CO2-Emissionen verfügen."

DaimlerChrysler untermauert das mit dem Smart-Car-Werbeslogan "Warum zwei Liter Benzin verbrauchen um einen Liter Milch zu besorgen?"

Greenpeace vermutet dahinter vor allem eine klug durchdachte Imagekampagne des Autoherstellers und weist darauf hin, dass der Smart schon wegen seiner geringen Größe meist nur als reines Stadtauto oder Zweitfahrzeug in Verwendung wäre. Er sei deshalb kein geeignetes Beispiel, um eine für den Individualverkehr sinnvolle, emissionsarme Alternative darzustellen. (flu / DER STANDARD, Print-Ausgabe, 6.7.2007)