Die Wiener Grünen plädieren für einen übergeordneten Masterplan für die zukünftige Nutzung des Donaukanals und fordern die Bereitstellung eines Realisierungsbudgets von der Stadt. Dies teilte Sabine Gretner, Planungssprecherin der Wiener Grünen, heute, Freitag, Vertretern der Medien mit. Damit sich der Donaukanal nicht in Richtung "Copa Canale" a la Copa Cagrana entwickle, brauche es statt einer "Ansammlung von Einzelprojekten" ein "klares übergeordnetes Gesamtkonzept", so Gretner.

Generell kritisierte Gretner das Fehlen einer grundlegenden Infrastruktur, etwa die unbefriedigende Zugänglichkeit zum Kanal, mangelhafte Toilettenanlagen und Probleme bei der Abfallentsorgung. Unter Einbindung der Bezirksvorstehungen, Anrainer und Lokalbetreiber soll deshalb eine Reihe von Lösungsansätzen entwickelt werden. Entsprechende Vorschläge der Grünen beziehen sich etwa auf den Ausbau barrierefreier Zugänge (Lifte und Rampen) und die Installierung waagrechter Holzplattformen an bestimmten Uferplätzen.

Klare Aktivitäts- und Ruhezonen

Man dürfe diesen "wichtigen Stadtraum" nicht bloß "privaten Investoren überlassen", hieß es seitens der Grünen. Deshalb wünscht sich die Öko-Partei klar definierte Aktivitäts- und Ruhezonen, die für eine optimale Koexistenz zwischen konsumorientierten Einrichtungen und frei verfügbaren Plätzen sorgen sollen. Zudem ist die Einführung der alltags- und tourismustauglichen Schiffsverbindung "Wienoretto" angedacht, die - eingebunden in das Tarifsystem der Wiener Linien - zwischen Nußdorf und der Stadionbrücke verkehren soll.

Zuletzt meinte Gretner, die Arbeit des Projektkoordinators der Stadt Wien für den Donaukanal sei zwar "in Ordnung", allerdings müsse die Stadt Wien auch ein entsprechendes Realisierungsbudget zur Verfügung stellen. Auf eine genaue Investitionssumme wollte sich die Planungssprecherin allerdings nicht festlegen. Dafür brauche es erst einmal finalisierte Pläne. (APA)