Rom - Der italienische Innenminister Giuliano Amato hat am Mittwoch die SizilianerInnen empört. Frauen zu schlagen, sei eine sizilianische Tradition, sagte der Minister. "Kein Gott erlaubt dem Mann, eine Frau zu schlagen, doch eine sizilianisch-pakistanische Tradition behauptet das Gegenteil", sagte Amato bei einer Konferenz zum Thema Islam und Integration in Rom.

Amato betonte, dass bis in den siebziger Jahren auf Sizilien Traditionen noch lebendig waren, die nicht sehr unterschiedlich zu muslimischen seien. Man dürfe der moslemischen Religion keine Verhaltensweisen zuschreiben, die auch in Italien bestanden hätten.

Klage angedroht

Die Worte des Ministers lösten auf Sizilien helle Empörung aus. Die Ex-Frauenministerin Stefania Prestigiacomo, eine gebürtige Sizilianerin, drohte Amato mit einer Klage, sollte er sich für seine Worte nicht entschuldigen. Die Fraktionschefin der Linksdemokraten im Senat, Anna Finocchiaro, meinte, dass die Gewalt gegen Frauen eine Tradition "der Männer der Welt gegen die Frauen der Welt" sei, die weder religiöse, noch geographische Unterschiede kenne. (APA)