Die nächste Patientengruppe
Nun hat ein Forscherteam des Virginia-Maryland Regional College of Veterinary Medicine und der Virginia Tech entdeckt, dass auch gar nicht so wenige Pferde in den USA zu dick sind und ernste gesundheitliche Schäden aufweisen.
Craig Thatcher und sein Team haben in den USA insgesamt 300 zufällig ausgewählte Pferde im Alter von vier bis 20 Jahren untersucht, die Tiere wurden vermessen und gewogen. Zudem wurden die Blutfettwerte und andere medizinische Indikatoren erhoben. Ergebnis: 51 Prozent der untersuchten Pferde waren entweder zu dick oder sogar fettleibig. US-weit, schätzen die Experten, könnten es fast 20 Prozent aller Pferde sein, die zu fett sind.
Folgeerkrankungen
"Fettleibigkeit ist in den vergangenen zehn Jahren zu einem Gesundheitsrisiko bei Pferden geworden", meint Scott Pleasant, Veterinärmediziner am Virginia-Maryland Regional College of Veterinary Medicine. Zu den häufigsten Erkrankungen der Pferde zählt etwa die Hufrehe (Laminitis). Sie entsteht durch eine Unterbrechung des Blutflusses zur Huflederhaut, die das Hufbein im Fuß gegen die Hornwand sichert. Eine Entzündung schwächt die Huflederhaut oft für immer und greift in die Hufbein-Hornwand-Verbindung ein. Die Erkrankung ist für die Tiere schmerzhaft und gefährlich.
Überfressen, unterfordert
Das plötzliche Ansteigen der Fettleibigkeit bei den Huftieren führen die Experten aber nicht auf das verabreichte Futter oder die vom Besitzer gegeben Leckerli zurück, sondern auf das fette Gras auf den Weiden der USA. Diese speziell gezüchteten Gräser dienen in erster Linie der Aufzucht von Rindern und anderem Vieh - bei Pferden könnten sie Gewichtsproblemen verursachen, glaubt Pleasant. Allzu oft würden nämlich auch Pferde auf diesen Wiesen grasen.