"Für mich ist erst mal jeder kein Arschloch, solange er mir nicht das Gegenteil beweist, aber vielen gelingt es leider innerhalb kurzer Zeit, mir dieses Gegenteil zu beweisen." Danzer bilanziert: "Und Zynismus siegt nie, verliert immer, vergiftet innerlich und äußerlich. Ironie kann eine interne Selbsthilfe sein."
Musik
"Zynismus siegt nie"
Der Ende Juni verstorbene "Austro-Popper" in seinem "letzten Interview", das am Donnerstag erscheint
Wien - In Österreich sei alles "so verschwommen und
verwaschen, so kompromisslerisch und auch verlogen", und "die Leute
freuen sich, wenn es wen, der eh durch Zufall und Beziehungen an die
Spitze gekommen ist, so richtig auf die Goschen haut". Dies hat der
verstorbene Austropopsänger Georg Danzer in seinem laut dem Magazin
"Wiener" "letzten Interview" gesagt, das aus einem Email-Verkehr
entstand, den der Sänger im Mai mit seinem Musikerkollegen Christian
Becker geführt hat, und das am Donnerstag,
im "Wiener" erscheint.
In Hinblick auf seine Krebserkrankung, der er letztendlich erlegen
ist, sagte Danzer: "Ich denke, das größte 'Ärgernis' besteht darin,
dass man an Kraft verliert. Man flüchtet sich in die Arbeit. Wenn die
Stimme nicht mehr mitmacht, dann nur noch ins Liederschreiben." Beim
Interview hoffte Danzer auf Genesung: "Mein sehnlichster Wunsch. Ich
möchte wieder gesund sein, diese Krankheit loswerden, völlig
wiederhergestellt sein." (APA)