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Blaßkopfsaki-Affen (im Bild ein Weibchen) greifen nicht unbedingt zu den Früchten, die am nächsten gelegen sind.

Foto: AP/Heribert Proepper
Heidelberg - Blaßkopfsaki-Affen (Pithecia pithecia) sind bei der Nahrungssuche äußerst wählerisch, berichtete ein Team um die US-ForscherInnen Charles Janson und Elena Cunningham im Fachjournal "Animal Cognition" (Bd. 10, S. 293/Heidelberg). Der Untersuchung zufolge machen sie ihre Entscheidung unter anderem vom Fruchtbestand sowie den Auswirkungen auf ihre soziale Gruppe abhängig.

Das Forscherteam prüfte auf einer Insel vor Venezuela, ob eine Gruppe von sechs Blaßkopfsaki-Affen bei reichlichem Fruchtangebot aus dem Gedächtnis heraus ganz bestimmte Nahrungsquellen aufsuchte. Das Ergebnis: Die Sakis legten vier Mal längere Entfernungen zurück, als die Forscher angenommen hatten. Die Affen wanderten dabei ganz speziell und gezielt zu den Bäumen mit üppigem Fruchtbestand und zu den Bäumen mit Wasserlöchern.

Den Affen sei es auf diese Weise möglich, den Futterneid untereinander möglichst gering zu halten, die Dominanz in der Gruppe über wichtige Ressourcen aufrecht zu erhalten sowie den Ressourcenzustand im Lebensbereich zu überwachen, vermuten die Forscher. Sie nahmen dabei größere Entfernungen in Kauf, obwohl das mit höherem Energieaufwand und der größeren Gefahr verbunden war, auf Raubtiere zu treffen. (APA/dpa/red)